John Whittingdale, ein britischer Abgeordneter, erklärte, dass "Menschen, die wichtig sind", nicht die gleichen COVID-19-Quarantäneregeln befolgen müssen wie der Rest der Bevölkerung. Whittingdale sprach über die besonderen Maßnahmen, die es UEFA-Funktionären und Fußballspielern erlauben, die Insel Naiton zu betreten, um am Finale der Europameisterschaft am 11. Juli teilzunehmen.
Die aktuellen COVID-19-Regeln in Großbritannien verhindern, dass britische Bürger den Inselstaat verlassen und zurückkehren können, ohne sich in Quarantäne begeben zu müssen. Laut Sky News hat die britische Regierung jedoch die Regeln geändert, um bestimmten Personen, die mit der Europameisterschaft in Verbindung stehen, zu erlauben, eine Selbstisolierung oder Quarantäne bei der Einreise komplett zu umgehen. In dem Bericht heißt es:
"Die Liste derjenigen, denen es erlaubt ist, die Quarantänebeschränkungen der Regierung zu umgehen, umfasst Exekutivmitglieder der UEFA, Mitglieder des Rates der FIFA und leitende Angestellte der Firmen, die die EURO 2020 sponsern."
In einem Interview zum Thema sagte der Abgeordnete Whittingdale Sky News, dass "wichtige Menschen" von den Einschränkungen ausgenommen seien. Whittingdale erklärte:
"Wir haben immer gesagt, dass für einige Leute, die wichtig sind, Spieler zum Beispiel ..."
Die Moderatorin unterbrach ihn mit einer Frage: "Also sind (britische) Menschen, die in den Urlaub fahren wollen, nicht wichtig? Ist es das, was Sie sagen wollen?"
Whittingdale antwortete darauf, dass die Regeln nur für eine begrenzte Anzahl von Menschen aufgehoben wurden.
Viele britische Bürger brachten ihre Empörung über die Regeländerung via Twitter zum Ausdruck. Ein Benutzer schrieb:
"Ich kann keine Live-Musik-Veranstaltungen durchführen. Mein Haus steht zum Verkauf. Kein Einkommen seit März 2020. Menschenmengen beim Fußball zu sehen ist die größte Beleidigung auf der Welt."
Ein anderer Twitter-Benutzer sagte:
"Nicht überraschend. Sie erlauben wohlhabenden und 'wichtigen' Menschen, sich über die Regeln hinwegzusetzen, weil sie und ihre Freunde den Ministern offensichtlich wichtiger sind als die Deppen, die sie hassen, und die Trottel, die für sie gestimmt haben."
Das Verhalten von Gesundheitsminister Jens Spahn nach der Rückkehr von einer Reise nach Südafrika im Mai hatte zu ähnlicher Kritik der deutschen Bevölkerung geführt. Nach der Landung in Deutschland war Spahn nicht in Quarantäne, sondern direkt zu einem TV-Interview mit Anne Will gegangen.
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