Die endgültige Entscheidung über die Route des britischen Zerstörers HMS Defender vor der Küste der Krim wurde dem britischen Premierminister Boris Johnson überlassen und der Leitstelle des Schiffes zwei Tage vor dem Vorfall im Schwarzen Meer mitgeteilt. Dies hat die britische Zeitung The Daily Telegraph am Donnerstag unter Berufung auf eine Quelle im britischen Verteidigungsministerium berichtet.
Diese behauptete, dass die ursprüngliche Idee dieser Durchfahrt der HMS Defender Anlass für einen Streit zwischen Außenminister Dominik Raab und Verteidigungsminister Ben Wallace war. Wallace soll diese Marschroute vorgeschlagen haben. Laut der Zeitung warnte Außenminister Raab davor, Moskau könne diesen Vorfall möglicherweise zu seinem Vorteil nutzen. The Daily Telegraph schreibt:
"Der ganze Streit war zwischen Raab und Wallace. Dann ging es zur Entscheidung an den Premierminister. Am Montag wurde Defender befohlen, friedlich durch diese Gewässer zu fahren."
Boris Johnson vermied am Donnerstag die Beantwortung der Frage, ob er dem Zerstörer befohlen habe, vor der Küste der Krim zu kreuzen. Auf dieselbe Frage erklärte auch ein Vertreter des Regierungschefs, er werde "militärische Einsatzentscheidungen" nicht diskutieren.
Vertreter der Regierung erklärten The Daily Telegraph, dass es im Kabinett keine Meinungsverschiedenheiten über die angebliche Mission gebe und dass solche Anschuldigungen unbegründet seien. Die Zeitung zitierte eine Quelle aus dem Verteidigungsministerium, die gesagt haben soll, das Ministerkabinett sei eine große Familie. Eine Quelle im Außenministerium teilte hingegen mit, dass Raab "das Recht auf freie Passage durch ukrainische Gewässer" unterstützte.
Am Mittwoch war der britische Zerstörer HMS Defender in russische Gewässer im Schwarzen Meer eingedrungen, wie das russische Außenministerium kurz nach dem Vorfall mitgeteilt hat. Da das Schiff trotz mehrerer Warnungen per Funk seinen Kurs nicht änderte, gab das russische Militär Warnschüsse in seine Richtung ab und zwang den Zerstörer hiermit zur Umkehr. Das russische Außenministerium bezeichnete den Vorfall im Schwarzen Meer als "eine grobe britische Provokation, die das Völkerrecht und die russischen Gesetze verletzt".
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