Nach den Vorstellungen der EU-Kommission sollen Angriffe via Internet künftig schneller identifiziert und bekämpft werden. Die Cybereinheit soll die in der EU verfügbaren Ressourcen und Fachkenntnisse zusammenbringen, um Sicherheitsvorfälle zu vermeiden und darauf gegebenenfalls zu reagieren. Die Einheit soll in vier Stufen aufgebaut werden und Mitte 2022 ihre Arbeit aufnehmen. Bevor das Projekt starten kann, müssen allerdings noch die EU-Staaten zustimmen.
"Cybersicherheit bedroht unsere Werte, unseren Lebensstil, unsere Gesellschaft, unsere Prinzipien – und deswegen müssen wir es gemeinsam angehen", sagte Vizekommissionspräsident Margaritis Schinas am Mittwoch bei einer Vorstellung des Konzepts in Brüssel. Die Bedrohungen seien in letzter Zeit exponentiell gestiegen. Zuletzt war etwa der irische Gesundheitsdienst von einer Ransomware-Attacke betroffen. Bei Attacken dieser Art werden Daten verschlüsselt und Lösegeld erpresst. Josep Borrell, Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, sagte:
"Die Gemeinsame Cyber-Einheit ist ein sehr wichtiger Schritt für Europa, um seine Regierungen, Bürger und Unternehmen vor globalen Cyberbedrohungen zu schützen. Bei Cyberangriffen sind wir alle anfällig und deshalb kommt es darauf an, auf allen Ebenen zusammenzuarbeiten. Es gibt kein Groß oder Klein. Wir müssen uns wehren und gleichzeitig als Vorbild für andere dienen, indem wir einen globalen, offenen, stabilen und sicheren Cyberraum fördern."
Die EU will mithilfe der Strategie kritische Bereiche wie Krankenhäuser, Energienetze oder Rechenzentren besser vor Hackerangriffen schützen. Zugleich soll mittels Kooperationen mit internationalen Organisationen auf das Ziel eines offenen und globalen Internets hingearbeitet werden.
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