Französisches Team verzichtet auf Kniefall – und wünscht gemeinsame Aktion aller Mannschaften

Entgegen ihrer ursprünglichen Planung haben Frankreichs Fußball-Nationalspieler vor dem EM-Spiel gegen Deutschland darauf verzichtet, aus Protest gegen Rassismus auf die Knie zu gehen. Die Geste sorge mittlerweile für Spannungen, erklärte der Spieler Raphaël Varane.

Einige Medien schrieben im Zusammenhang mit dem Knien der französischen Mannschaft zunächst, das Team habe wegen der missglückten Greenpeace-Aktion eines Motorschirm-Piloten kurzfristig darauf verzichtet. Doch offenbar fiel die Entscheidung schon am Mittag vor dem Spiel vor dem Hintergrund, dass sich nur einige Teams diesem in Sankt Petersburg zum Beispiel auch mit Pfiffen bedachten Protest anschließen.

"Wir sind der Meinung, dass, wenn wir es tun, es alle Nationen mit der Unterstützung der UEFA tun müssen", erklärte Kapitän Hugo Lloris dem Sender RMC. "In der Premier League war es eine gemeinsame Bewegung. Bei diesem Wettbewerb ist es das bisher nicht", sagte der Torhüter von Tottenham Hotspur: "Das heißt aber nicht, dass wir die Sache nicht unterstützen. Wir wollen keinen Rassismus in unserem Sport und in der Gesellschaft."

Dies bekräftigte am Mittwochmittag auch der Verteidiger Raphaël Varane. "Die einen machen es, die anderen nicht. Aber es gibt keine gemeinsame Aussage", sagte der Spieler von Real Madrid. Die Geste sei mittlerweile zu einem "Symbol für Spannungen" geworden. Er fügte hinzu: "Deshalb haben wir beschlossen, es nicht zu machen. Sobald es eine gemeinsame Aktion von allen gibt, werden wir die ersten sein, die das unterstützen."

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