Der vorletzte Abend des Gipfeltreffens der G7 im britischen Cornwall endete mit einem Barbecue, das auch am Folgetag dem britischen Premierminister Boris Johnson noch im Gedächtnis war. Er fühlte sich nach eigenem Bekunden etwas "schwer im Kopf".
Schuld sei wohl der teure Rotwein aus Frankreich gewesen, den der französische Präsident Emmanuel Macron zum gestrigen Abendessen beigesteuert hatte. Dieser Wein war als Geschenk für den US-Präsidenten Joe Biden gedacht, aber auch die anderen Teilnehmer durften davon kosten. Biden, den manche mit dem Spitznamen "Sleepy Joe" betiteln, ging schon früher zu Bett.
Wie die britische Zeitung "Sun" nun berichtete, teilte Johnson den G7-Teilnehmern zum Auftakt des letzten Tages mit:
"Der (Wein) war so alt wie die Zeit, in der die Franzosen zuletzt eine Seeschlacht gewonnen hatten."
Damit stichelte er zweifellos gegen den Nationalstolz des Franzosen, standen sich doch das Vereinigte Königreich und Frankreich in zahlreichen historischen Seeschlachten gegenüber, aus welchen allerdings Frankreich nur selten als Sieger hervortrat.
Der Kommentar Johnsons fällt in eine Zeit gewisser Spannungen zwischen Paris und London auch zur See. Es geht um Fischereigründe im Brexit-Streit und um den Status Nordirlands. Macron dementierte, gesagt zu haben, Nordirland sei kein richtiger Bestandteil Großbritanniens. Nordirland fällt ein Sonderstatus zu, um Spannungen zwischen Irland und Nordirland zu vermeiden.
Nach Äußerungen des französischen Präsidenten zu urteilen, halte er es für an der Zeit, einen Neustart der Beziehungen zwischen Paris und London zu wagen. Eine Verbesserung der Beziehungen aber müsse aber damit einhergehen, dass Johnson die Bedingungen des Brexit-Abkommens einhält.
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