Bulgarischer MiG-Kampfjet stürzt bei NATO-Übung "Shabla21" über Schwarzem Meer ab

Bei der Militärübung "Shabla21" ist ein bulgarischer Kampfjet abgestürzt. Die MiG-29 war zunächst vom Radar verschwunden, später wurde berichtet, dass der Jet abgestürzt ist. Die Suche nach dem Piloten ist noch im Gange. Die Übung wurde unterbrochen.

Am Mittwoch habe ein "MiG-29-Flugzeug der bulgarischen Luftwaffe während der Durchführung einer Trainingsaufgabe über dem Seegebiet der Republik Bulgarien" zunächst die Funkverbindung verloren. Um 0.45 Uhr sei es vom Radar verschwunden. Das berichtet das bulgarische Verteidigungsministerium am Mittwoch. Eine Such- und Rettungsaktion sei demnach sofort eingeleitet worden. Sie umfasse Einheiten der Marine, der Grenzpolizei und der Luftwaffe. Zudem sei eine Untersuchung des Vorfalles eingeleitet worden.

Der Jet verschwand bei der NATO-Übung "Shabla21" am Schwarzen Meer, im Nordost​en Bulgariens, an der neben bulgarischen auch US-amerikanische und serbische Kampfflugzeuge teilnehmen. Auch etwa 1.500 Militärangehörige aus den drei Ländern sind dabei.

Wie bulgarische Medien zunächst berichteten, soll der Präsident des Landes, Rumen Radew, gegenüber Journalisten gesagt haben, dass der Kampfjet abgestürzt sei. Am wichtigsten sei nun laut Radew, das Schicksal des Piloten zu klären. Was genau passiert ist, soll laut Radew nach Fund und Auswertung des Flugschreibers geklärt werden. Kriegsschiffe seien im Schwarzen Meer auf der Suche nach dem Piloten und der MiG-29.

Wenig später berichtete der Bulgarische Nationale Fernsehen BNT, dass der Jet ins Wasser gefallen sei. Etwa fünf Kilometer vom Leuchtturm der Stadt Schabla entfernt sei das Flugzeug abgestürzt, wird der Verteidigungsminister Georgi Panayotov zitiert. Die Überreste sollen sich in einer geschätzten Tiefe von 70 Metern befinden.

Die Suche nach dem Piloten und dem Wrack des Flugzeuges wird fortgesetzt. Momentan seien an der Oberfläche kleine Teile sowie eine Schwimmweste gefunden worden, heißt es weiter im BNT-Bericht. 

Laut Medienberichten gehöre der Jet zu den letzten MiG-Flugzeugen, die in den Jahren 1988/89 aus der damaligen Sowjetunion an die damalige Volksrepublik Bulgarien geliefert worden seien. Die Maschinen sind laut Aussage des Verteidigungsministers Georgi Panayotov gut gewartet und haben eine Lebensdauer bis etwa 2030.

Die bulgarische Luftwaffe verfügt laut Berichten lokaler Medien über insgesamt acht MiG-29-Flugzeuge, die repariert wurden und verwendet werden können. Der letzte Zwischenfall mit einer MiG-29 ereignete sich demnach vor rund neun Jahren. Das Flugzeug fing 2012 bei der NATO-Übung "Thracian Star" Feuer, doch die Piloten konnten sich unverletzt retten.

Die Militärübung "Shabla21" sollte laut Plan bis zum 11. Juni dauern, wurde nun jedoch unterbrochen.

Mehr zum Thema - Verlaufen: US-Fallschirmjäger stürmen irrtümlich einen Betrieb in Bulgarien bei NATO-Übung