EU bringt Flugverkehr ins Stocken – Verbindungen zwischen Deutschland und Russland wiederhergestellt

Mehrere Flüge zwischen Deutschland und Russland mussten am Mittwoch wegen fehlender Genehmigungen storniert werden. Nach Angaben zuständiger russischer Behörden kommt man aufgrund der Vielzahl von Anträgen mit der Bearbeitung nicht hinterher.

Nach Flugausfällen wegen fehlender Genehmigungen soll der Flugverkehr zwischen Deutschland und Russland ab Donnerstag wieder problemlos laufen. Für den Mittwoch waren mehrere Passagierflüge der Lufthansa und der russischen Airlines Aeroflot und S7 zwischen den beiden Ländern storniert worden. Hintergrund war laut Bundesverkehrsministerium, dass für Flüge der Lufthansa von der zuständigen russischen Behörde keine rechtzeitige Genehmigung erfolgt sei. Entsprechend habe auch das Luftfahrtbundesamt keine weiteren Genehmigungen für Flüge russischer Airlines erteilt.

Am Mittwochabend kam die Entwarnung. Die Lufthansa teilte mit, doch wieder in Moskau und Sankt Petersburg landen zu dürfen. Man habe inzwischen die Genehmigung für den kompletten Juni bekommen, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Kurz darauf bestätigte dies das Verkehrsministerium, verbunden mit der Nachricht, dass ab sofort auch russische Airlines wieder in Deutschland landen dürfen.

Hintergrund war nach Berliner Ministeriumsangaben, dass Moskau im März 2020 wegen der COVID-19- Pandemie einseitig die bilateralen Vereinbarungen zum Linienverkehr ausgesetzt hatte. Folglich wurden Flüge zwischen beiden Ländern in verringerter Zahl, teils auf monatlicher Charterbasis und auf der Grundlage der Gegenseitigkeit genehmigt.

Zuletzt hatten aber auch Air France und Austrian Airlines einzelne Flüge annullieren müssen, da sie keine rechtzeitige Erlaubnis seitens der russischen Behörden erhielten. Die russische Luftfahrtbehörde erklärte diesbezüglich, dass sie wegen einer Vielzahl von Anträgen nicht mit der Bearbeitung hinterherkomme. Hintergrund der aktuellen Lage ist, dass die westlichen Fluggesellschaften wegen der Umgehung des weißrussischen Luftraums neue Flugrouten zu Zielen in Russland beantragen müssen.

Die Umgehung des weißrussischen Luftraums sei nötig, da die EU die Ex-Sowjetrepublik für "nicht mehr sicher" erklärt habe. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko soll am Sonntag vor einer Woche in Minsk angeblich eine Ryanair-Passagiermaschine mit mehr als 100 Menschen an Bord zur Landung gezwungen haben. Hierbei wurden der in Weißrussland gesuchte und als Extremist eingestufte Blogger Roman Protassewitsch und dessen Freundin festgenommen. Als Reaktion forderte die EU westliche Airlines auf, den Luftraum Weißrusslands zu meiden. Diese müssen nun unter anderem bei russischen Behörden neue Routen beantragen.

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(rt/dpa)