Das Vereinigte Königreich meldet zum ersten Mal keine neuen COVID-19-Todesfälle

Am Dienstag meldete das Vereinigte Königreich zum ersten Mal seit Beginn der COVID-19-Pandemie keine neuen Todesfälle. Im Land werden die Appelle lauter, alle Lockdown-Maßnahmen aufzuheben, insbesondere von Wirtschaftsverbänden.

Am Dienstag wurden im Vereinigten Königreich zum ersten Mal seit Beginn der globalen Pandemie keine neuen COVID-19-Todesfälle gemeldet. Die Nachricht hat Forderungen von Industrieverbänden an Premierminister Boris Johnson gestärkt, die Lockdown-Maßnahmen wie bereits geplant in diesem Monat aufzuheben.

Das Vereinigte Königreich meldete am Dienstag 3.165 neue Krankheitsfälle. Insgesamt wurden dort bisher 4,49 Millionen COVID-19-Fälle gemeldet. Die Gesamtzahl der Todesopfer der Pandemie in dem Land liegt bei 128.045 und ist laut Daten der Johns Hopkins University der fünfthöchste Wert der Welt. Das letzte Mal, dass das Vereinigte Königreich keine Todesfälle meldete, war im März 2020, bevor das Land die ersten Lockdown-Maßnahmen einführte. In einer Erklärung sagte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock:

"Das ganze Land wird so sehr glücklich sein, dass es gestern keine COVID-bedingten Todesfälle gab. Aber trotz dieser zweifellos guten Neuigkeit wissen wir, dass wir dieses Virus noch nicht besiegt haben, und da die Fälle weiterhin zunehmen, denken Sie bitte daran, sich die Hände zu waschen, das Gesicht zu schützen und frische Luft hereinzulassen, wenn Sie sich in geschlossenen Räumen aufhalten. Und natürlich stellen Sie sicher, dass Sie, wenn Sie können, beide Impfungen bekommen."

Premierminister Boris Johnson und sein Kabinett haben auch gewarnt, dass sie mehr Daten über die Ausbreitung der zuerst in Indien identifizierten Delta-Variante des Coronavirus benötigen, bevor sie bis zum 14. Juni bekannt geben, ob die Lockerung der Maßnahmen wie ursprünglich für den 21. Juni geplant durchgeführt werden können.

Laut einem Bericht des US-Finanznachrichtensenders Bloomberg sagte U.K. Hospitality – der führende Branchenverband des Gastgewerbes in Großbritannien, der etwa 85.000 Veranstaltungsorte vertritt –, dass bei einer Verzögerung der Aufhebung der Lockdown-Maßnahmen Arbeitsplätze verloren gehen werden. Umfragedaten der Night Time Industries Association (Nachtindustrieverband NTIA) legen nahe, dass die Zukunft für neun von zehn Betrieben des Nachtlebens nach mehr als einem Jahr erzwungener Schließungen bedroht ist. NTIA Vorstandsvorsitzender Michael Kill sagte:

"Es ist verheerend für die Industrie. Sie haben das Gefühl, vergessen worden zu sein. Sie stehen am äußersten Ende eines langfristigen Plans, dessen Entfaltung sie beobachtet haben, und fühlen sich fast so, als hätte man sie in letzter Minute ihrer Chance beraubt."

Während die britische Regierung angekündigt hat, eine Woche vor der geplanten Wiedereröffnung ein Update über den Ablaufplan zu liefern, sagte Kill von der NTIA, dass dies den Unternehmen nicht genug Zeit geben werde, um ihren Betrieb zu optimieren. Er sagte, 95 Prozent der Unternehmen hätten bereits Mittel für die Wiedereröffnung bereitgestellt, einschließlich der Bevorratung, der Vorbereitung von Veranstaltungsorten und der Wiedereinstellung von Mitarbeitern.

Die britische Regierung hat zwar noch keine offizielle Entscheidung über die Wiedereröffnung am 21. Juni getroffen, aber sie hat angekündigt, dass sie am 14. Juni weitere Erklärungen abgeben werde.

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