Licht aus – Ukraine beschließt Stromstopp aus Russland und Weißrussland

Die staatliche Energieregulierungsbehörde der Ukraine akzeptierte am Mittwoch einen Antrag des Energieministeriums, Stromimporte aus Russland und Weißrussland vorübergehend zu verbieten. Der Stopp gilt jedoch nur auf Zeit.

Die ukrainische Energie- und Versorgungsaufsichtsbehörde hat am Mittwoch auf Antrag von Energieminister Herman Haluschtschenko Stromimporte aus Russland und Weißrussland bis Oktober verboten. Diese Länder sind nicht Mitglied der Energiegemeinschaft Südosteuropas. Der Import würde den strategischen Zielen der Ukraine widersprechen und "potenziell die Energiesicherheit" bedrohen.

"Bei gemeinsamen Treffen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir gemeinsam mit den Stromerzeugern den Stand der Vorbereitung auf die Herbst- und Winterperiode und die Situation mit der Anhäufung von Kohle beobachten sollten. Obwohl die Importe in diesem Winter notwendig waren, bedeutet das nicht, dass wir das Verbot nicht verlängern werden. Heute sind wir dazu nur bis zum 1. Oktober bereit", sagte Walerii Tarasiuk, der Leiter der Nationalen Kommission für die staatliche Regulierung von Energie und Versorgungsunternehmen.

Seit Sowjetzeiten ist die Ukraine an die Energiesysteme der Nachbarstaaten angeschlossen und importierte zu Beginn dieses Jahres aufgrund mangelnder heimischer Stromerzeugung Energie.

Die Ukraine hat nach Beginn der Pandemie aufgehört, Strom direkt aus Russland zu kaufen, nahm die Importe aber im Februar wieder auf. Ende Januar sagte Juri Witrenko, der damals als amtierender Energieminister des Landes fungierte, dass die Ukraine sich vom russischen Stromnetz abkoppeln und dem EU-Netz anschließen sollte.

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