Am Mittwoch hat der "Brottsförebyggande rådet", kurz: Brå (Behörde für Kriminalitätsprävention), eine neue Studie zur tödlichen Waffengewalt im europäischen Vergleich präsentiert. Hierzu wurden Daten zwischen den Jahren 2000 und 2019 von 22 europäischen Ländern verglichen. Während sich die tödliche Waffengewalt in anderen Ländern in den letzten Jahren reduzierte, stieg sie in Schweden seit 2003 stetig an.
Das Resultat bestätigt den Trend. Schweden hat es an die Spitze der tödlichen Waffengewalt geschafft. Die Behörde stellt fest, dass acht von zehn tödlichen Schießereien im kriminellen Milieu stattfinden und in Verbindung mit Drogenhandel, verbrecherischen Gruppen und einem fehlenden Vertrauen in die Polizei stehen.
Die Sprecherin von Brå Klara Hradilova-Selin erklärt:
"Den Anstieg, den Schweden verzeichnet, gibt es sonst nirgendwo in Europa. Schweden hat sich von dem Ende der Liste hin an die Spitze der Statistik manövriert."
Genaue Gründe für diese Entwicklung will Hradilova-Selin nicht nennen. Eine Schießerei aber könne eine Kettenreaktion auslösen und die Gewaltspirale antreiben.
Es sei in Schweden leichter geworden, Waffen zu besorgen. Diese würden zudem schneller bei Konflikten zum Einsatz kommen, als es früher der Fall war. Besonders bei jungen Männern aus sogenannten empfindlichen Gegenden bestätige sich dieses Resultat. Damit bezeichnet die schwedische Regierung Problemviertel. Der Parteiführer der rechtskonservativen Schwedendemokraten Jimmie Åkesson wirft Löfvens Regierung vor, zu schwach und müde zu sein, um der Bevölkerung ihre Sicherheit zurückzugeben.
Pro eine Million Einwohner wurden zwölf Menschen Opfer tödlicher Gewalt in Schweden. In der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen waren es 18 Personen pro eine Million Einwohner. In Ländern mit dem niedrigsten Todeszahlen durch Waffengewalt sind es nur null bis vier Personen.
Mehr zum Thema - Schwedische Opposition wirft Regierung Förderung des islamistischen Terrorismus vor