Großbritannien: Zahl der gefälschten COVID-19-Testzertifikate steigt

Britische Abgeordnete erfuhren, dass täglich mehr als 100 Menschen versuchen, mit gefälschten COVID-19-Testzertifikaten in das Land einzureisen. Insgesamt verkaufen in Großbritannien und auf der ganzen Welt mehr als 1.200 Anbieter gefälschte COVID-19-Dokumente.

Ein versteckter Pandemiemarkt, auf dem gefälschte Testzertifikate für nur 25 Pfund Sterling beworben werden, ist exponentiell gewachsen. Forscher haben herausgefunden, dass es mehr als 1.200 Anbieter in Großbritannien und weltweit gibt, die gefälschte COVID-19-Testzertifikate verkaufen.

Im vergangenen Monat wurde den britischen Abgeordneten mitgeteilt, dass mehr als 100 Personen pro Tag versuchen, die aktuellen Einreisebestimmungen zu umgehen und mit gefälschten COVID-19-Testzertifikaten nach Großbritannien einzureisen. Zu diesen Bestimmungen gehören Tests vor und nach der Reise, die Einzelpersonen Hunderte von Pfund kosten können.

Es gibt viele Webseiten, auf denen man gefälscht COVID-19-Zertifikate kaufen kann. Die Forscher hatten bis November letzten Jahres etwa 20 Darkweb-Anbieter entdeckt, deren Zahl im Januar auf 600 und im März auf mehr als 1.200 anwuchs. Das Darknet ist ein Netzwerk im Internet, auf das nur mit einer bestimmten Software zugegriffen werden kann. Es gibt auch mehrere Kanäle in Telegram, einem verschlüsselten Nachrichtendienst, von denen einige mehr als 1.000 Teilnehmer haben.

Großbritannien hat kürzlich Einzelheiten eines "Ampelsystems" für Reisende vorgestellt und ab Montag Kriterien für Urlaubsreisen festgelegt. Reisende, die aus Ländern auf der grünen Liste anreisen, müssen nach Angaben von Experten der Reisebranche mindestens zwei Tests absolvieren, die jeweils durchschnittlich 128 Pfund Sterling kosten, während für Ankünfte aus Ländern auf der gelben und roten Liste mindestens drei erforderlich sind.

Gewerkschaftsvertreter berichteten, dass britische Grenzarbeiter täglich etwa 100 Menschen mit gefälschten Testzertifikaten erwischen. Die Mehrheit der Reisenden, die bei ihrer Ankunft in Großbritannien mit gefälschten negativen COVID-19-Testzertifikaten erwischt wurden, stammt aus ärmeren Ländern, darunter afrikanische, südamerikanische und asiatische Länder.

Ein Sprecher des britischen Innenministeriums teilte mit, dass die Grenztruppen überprüfen, ob jeder Passagier bei seiner Ankunft an der Grenze die aktuellen Gesundheitsmaßnahmen eingehalten hat. Er betonte zudem, dass die Bereitstellung gefälschter Dokumente einen Verstoß gegen das Gesetz ist.

Seinen Angaben zufolge sind die britischen Grenzbeamten geschult darin, gefälschte und betrügerische Dokumente aufzudecken. Sie haben die Befugnis, jedem Besucher, von dem sie glauben, dass er mit gefälschten COVID-19-Testzertifikaten nach Großbritannien gekommen ist, die Einreise zu verweigern und eine Geldstrafe von 500 Pfund Sterling zu verhängen, so der Sprecher.

Anfang dieses Jahres hatte Europol, die grenzüberschreitende Strafverfolgungsbehörde der EU, gewarnt, dass Betrüger gefälschte negative COVID-19-Testzertifikate auf Flughäfen, Bahnhöfen und online in ganz Europa produzieren und verkaufen. Lokale Handelsnormen und einzelne Polizeikräfte haben ihre eigenen Warnungen vor der Verwendung der Fälschungen herausgegeben und Einzelpersonen aufgefordert, diese zu melden.

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