Die Überwachung von Abwasser könne "eine kostengünstige, schnelle und verlässliche Quelle für Informationen sein über die Verbreitung des Virus und seinen Varianten in der Bevölkerung", sagte EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius der Welt am Sonntag.
Die 27 Staaten sollten "schnellstmöglich effektive Abwasser-Überwachungssysteme einrichten". Diese ließen sich innerhalb von maximal sechs Monaten auf die Beine stellen.
Sinkevičius forderte, dass in Städten und größeren Gemeinden künftig möglichst zwei Stichproben wöchentlich genommen werden sollten. Diese wiederum sollten regelmäßig, vorzugsweise zweimal im Monat, analysiert werden. So könne die Analyse von Abwasser als Frühwarnsystem eingesetzt werden. Der EU-Umweltkommissar führte an:
"Wenn das Virus dagegen nicht im Abwasser nachgewiesen wird, kann das ein Hinweis darauf sein, dass die untersuchten Gebiete als mit geringem Risiko behaftet angesehen werden können."
Die Untersuchung von Abwasser sei generell "ein bewährtes Konzept bei der öffentlichen Gesundheitsüberwachung". So nutzten beispielsweise mehrere europäische Metropolen wie Barcelona Stichproben von Abwasser, um Erkenntnisse über die Menge und die Art des Drogenkonsums zu gewinnen, ergänzte Sinkevičius.
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(dpa/rt)