Österreich will die Öffnung aller Branchen ab 19. Mai mit einer vorläufigen Regelung zum "Grünen Pass" begleiten. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) stellte dazu am Montag in Wien ein dreistufiges Konzept vor. Darüber berichtet die österreichische Zeitung Der Standard. Mit der ersten Stufe ist bereits ab dem 19. Mai zu rechnen: ein einfacher Nachweis, dass der Inhaber geimpft, mit einem negativen Ergebnis getestet oder von einer COVID-19-Erkrankung genesen ist.
Etwa zwei oder drei Wochen darauf sollen die verschiedenen Nachweise in einem QR-Code zusammengefasst werden. Den Code könne man digital oder gedruckt auf Papier vorzeigen. Damit hätte die Alpenrepublik ihren "Grünen Pass" geschaffen, wahrscheinlich in der ersten Junihälfte.
In der dritten Stufe folgt eine europaweit gültige Variante. Der Tourismus im Sommer solle geregelt werden. Kurz sieht sein Land als Vorreiter und bekräftigte noch einmal "die Öffnung aller Branchen ab dem 19. Mai". In anderen Ländern werde das so schnell nicht möglich. Doch die Standards für den Nachweis könnten vorab festgelegt werden.
Diese betreffen so wichtige Details wie Fristen und zugelassene Impfstoffe. In Österreich gilt eine Impfung erst nach drei Wochen als wirksam. In anderen Ländern sind deutlich kürzere Fristen vorgesehen. In Österreich plädiert man dafür, auch Impfstoffe zu akzeptieren, die in der EU über keine Zulassung verfügen. In anderen Ländern würde man das wohl nicht akzeptieren.
Die EU-Staaten hatten sich am 14. April dieses Jahres auf eine gemeinsame Linie für ein COVID-19-Zertifikat geeinigt. Nach der Vorstellung der EU-Kommission soll es ab Ende Juni einsetzbar sein. Vor allem Urlaubsländer wie Österreich, Griechenland oder Spanien haben sich dafür starkgemacht.
Danach soll das Zertifikat ohne Kosten ausgestellt werden. Jedes Land könne Bestimmungen etwa über Quarantäne oder die Akzeptanz des russischen Impfstoffes Sputnik V erlassen.
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