FSB-Direktor: Rolle der US-Regierung beim mutmaßlichen Putschversuch in Weißrussland wird untersucht

Laut dem Direktor des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) Alexander Bortnikow wird die mögliche Beteiligung der US-Regierung an der Planung eines mutmaßlichen Militärputsches in Weißrussland untersucht.

In einem Interview mit dem russischen Fernsehsender Rossija 1 erklärte der Direktor des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes Alexander Bortnikow, dass aktuell eine Untersuchung über die mögliche Verwicklung der US-Regierung in das Komplott eines Militärputsches in Weißrussland gegen den Präsidenten Alexander Lukaschenko läuft. Bortnikow erklärte, dass der Fall bezüglich der Rolle der USA bei dem Putschversuch aktiv vom weißrussischen Staatssicherheitskomitee (KGB) und den Ermittlungsbehörden geprüft werde. Laut Bortnikow:

"Dieser Fall wird als Teil eines Kriminalfalls untersucht, der vom Staatssicherheitskomitee und den weißrussischen Ermittlungsorganen untersucht wird."

Bortnikow betonte weiter, die Akten des Falles würden bestätigen, dass es tatsächlich einen Versuch gab, einen Militärputsch durchzuführen, und erklärte: "Dies wird durch die unvoreingenommenen und zuverlässigen Daten bestätigt, die wir nach der Verhaftung von Personen in Moskau erhalten haben. Im Moment arbeiten die Ermittlungsbehörden in Weißrussland aktiv in dieser Angelegenheit zusammen. Die endgültigen Ergebnisse der Untersuchung werden bekannt gegeben, sobald alle Ermittlungen abgeschlossen sind.", sagte der FSB-Direktor.

Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte am 17. April bekanntgegeben, dass der Oppositionspolitiker Grigorij Kostusew, der politische Analyst Alexander Feduta und der Anwalt Juri Senkowitsch ein Attentat auf ihn und seine Söhne geplant hätten. Er machte US-Spezialdienste und US-Führungskräfte für das Komplott verantwortlich. Laut dem Chef des weißrussischen KGB Ivan Tertel "planten die Verschwörer einen Putsch für diesen Sommer im Juni oder Juli."

Das Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) berichtete, dass FSB-Offiziere die kriminellen Aktivitäten des weißrussisch-amerikanischen Doppelbürgers Juri Senkowitsch und des weißrussischen Staatsbürgers Alexander Feduta in einer Spezialoperation mit dem KGB der Republik vereitelt hätten. Nach Angaben des FSB planten die festgenommenen Personen einen Militärputsch in Weißrussland über ein Szenario der "farbigen Revolution", an dem sowohl lokale als auch ukrainische Nationalisten beteiligt waren. Darüber hinaus planten sie auch ein Attentat auf Präsident Lukaschenko. Der Militärputsch war für den 9. Mai in Minsk während der Parade zum Tag des Sieges geplant.

Nach Angaben der weißrussischen Ermittler wurde der Putschversuch aus dem Ausland gesponsert, und die Verschwörer unterhielten enge Verbindungen zu Terrorgruppen. Mindestens drei Szenarien der Machtergreifung wurden ausgearbeitet. Ein Bericht des weißrussischen TV-Senders ONT legte zudem nahe, dass Michael Carpenter, einer der wichtigsten außenpolitischen Berater des US-Präsidenten Joe Biden und ehemaliger Berater des US-Verteidigungsministeriums für Russland und Eurasien, die Schlüsselfigur hinter dem angeblichen Putschversuch in Weißrussland war. Es wurde angedeutet, dass in der nächsten Woche interessante neue Details zu der hochkarätigen Geschichte veröffentlicht werden würden.

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