Als Ursache seien in Oslo Aktiengewinne genannt worden, so die Nachrichtenagentur AFP. Der Wert des Staatsfonds stieg bis Ende März auf elf Billionen norwegische Kronen, das sind etwa 1,1 Billionen Euro. Der Vizechef des Fonds, Trond Grande, erklärte, dass auch der Immobiliensektor gewachsen sei. Festverzinsliche Wertpapiere hätten dagegen Kursverluste erbracht.
Der Fonds war von der norwegischen Regierung in den 1990er-Jahren aus Gewinnen der staatlichen Ölindustrie als Absicherung für künftige Generationen aufgebaut worden. Er wird auch als Ölfonds bezeichnet. Er speist sich aus den Einnahmen aus der norwegischen Öl- und Gasförderung und wird von der Zentralbank im Auftrag des Finanzministeriums verwaltet.
Im Vorjahr sorgte die COVID-19-Pandemie zunächst für einen Verlust von 18 Milliarden Euro im ersten Halbjahr. Zum Jahresende kam der größte Staatsfonds der Welt durch Kursgewinne an den Börsen auf ein Plus von insgesamt rund 102 Milliarden Euro. Dabei schnitten mit 42 Prozent plus die Technologieaktien am besten ab. Aktien insgesamt erbrachten eine Rendite von zwölf Prozent.
Das verwaltete Vermögen belief sich am 31. Dezember 2020 auf 10,9 Billionen norwegische Kronen, rund eine Billion Euro. Der Staatliche Pensionsfonds Norwegen als Fondsteil verwaltet die Mittel der norwegischen Sozialversicherung und existiert seit 1967. Mit dem Fonds wurde das Ziel verfolgt, die Sozialbeiträge möglichst gewinnbringend anzulegen. Er investiert zu 80 bis 90 Prozent in Norwegen und zu zehn bis 20 Prozent in anderen nordischen Ländern, wobei 60 Prozent in Aktien und 40 Prozent in verzinslichen Wertpapieren angelegt werden. Das Geld aus dem Pensionsfonds finanziert den Wohlfahrtsstaat, dazu gehören die Krankenkasse und die Mindestrente von umgerechnet annähernd 1.600 Euro. Bei 17 Milliarden geteilt durch 5,25 Millionen Norweger ergibt 3.238 Euro pro Einwohner. Norweger könnenschon mit 62 Jahren in Rente gehen.
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