Wiederbelebung des Gesprächs "bitter nötig": Sachsens Ministerpräsident Kretschmer reist nach Moskau

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ist am Mittwoch in Moskau angekommen. Geplant ist ein mehrtägiger Besuch. Offizieller Anlass ist die Eröffnung einer Kunstausstellung, aber auch politische Gespräche stehen auf der Tagesordnung.

Bei dem Besuch soll es um die kulturellen Beziehungen zu Russland gehen. Offizieller Anlass ist die Eröffnung der gemeinsamen Ausstellung "Träume von Freiheit. Romantik in Russland und Deutschland". Die Ausstellung wird vom 22. April bis zum 8. August 2021 in der Tretjakow-Galerie Moskau zu sehen sein, im Oktober kommt sie dann in das Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

"Sachsen versteht sich als Brücke Deutschlands in den Osten. Statt Sprachlosigkeit ist die Wiederbelebung des Gesprächs aus meiner Sicht auf allen Ebenen bitter nötig", schrieb der Politiker am Mittwochabend auf Twitter. Er plane in Moskau Gespräche zu Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Aber auch politische Gespräche sind geplant, unter anderen mit dem russischen Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow. 

Kretschmer nahm außerdem an einer Kranzniederlegung am Grab des unbekannten Soldaten im Alexandergarten teil. "Es ist wichtig, dass wir uns unserer eigenen Geschichte stellen, Verantwortung für sie übernehmen und sie auch für künftige Generationen in Erinnerung halten", twitterte er am Donnerstagmorgen.

Im Vorfeld hatte es Kritik an der Reise gegeben. SPD und Grüne forderten, Kretschmer müsse kritische Themen wie den Gesundheitszustand des Oppositionellen Alexei Nawalny sowie den russischen Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze ansprechen. Kretschmer hatte seinen Russland-Besuch zuvor verteidigt und sich wiederholt für eine Aufhebung der Russland-Sanktionen ausgesprochen. 

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