Nach Dänemark will auch Norwegen den Corona-Impfstoff von AstraZeneca dauerhaft nicht mehr verwenden, hieß es noch am Donnerstagnachmittag in verschiedenen Medienberichten. Am frühen Abend hat die Regierung in Oslo die endgültige Entscheidung darüber vertagt.
Ein endgültiger Entschluss werde erst gefasst, so berichtet der Focus, nachdem ein Expertenausschuss bis zum 10. Mai seine Einschätzung zum Einsatz des Impfstoffes sowie zum Mittel des US-Herstellers Johnson & Johnson gegeben habe, sagte Gesundheitsminister Bent Høie am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Oslo.
Auch das nationale norwegische Gesundheitsinstitut FHI gab die Empfehlung aus, das AstraZeneca-Präparat wegen des Risikos seltener, aber schwerwiegender Nebenwirkungen gänzlich aus der laufenden Impfkampagne auszuschließen.
Es gebe mittlerweile deutlich mehr Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen dem Vakzin und seltenen, schweren Fällen von Blutgerinnseln, Blutungen und niedrigen Blutplättchenzahlen, wurde der für den Infektionsschutz zuständige FHI-Direktor Geir Bukholm in einer Behördenmitteilung zitiert.
Vor dem Hintergrund dieses Wissens empfehle man, das Präparat aus dem Impfprogramm zu nehmen. Die ursprüngliche Überschrift der Mitteilung, die die Streichung des Mittels aus der Impfkampagne ankündigte, wurde umgehend korrigiert.
Zahlreiche andere Länder hatten angekündigt das britisch-schwedische Vakzin nicht mehr verwenden zu wollen. Neben Dänemark hat auch die EU-Kommission angekündigt Lieferverträge mit AstraZeneca und Johnson & Johnson nicht zu verlängern zu wollen.
Unabhängig davon haben verschiedene Medien darüber berichtet, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag sich mit AstraZeneca impfen lassen wird.
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