Während einer Kundgebung gegen Corona-Maßnahmen am Samstag in Wien wurden mehrere Menschen festgenommen. Mittlerweile kam es zu Ausschreitungen zwischen Polizei und Demonstranten, wobei die Polizei Pfefferspray einsetzte. Der Demozug der Corona-Kritiker setzte sich Richtung Landstraßer Gürtel in Bewegung. Die Polizei riegelte alle Wege zur Innenstadt ab. Es kam dennoch zu gewaltsamen Zusammenstößen, als die Demonstranten versuchten, die Sperre zu überwinden.
Die Teilnehmer der von der Polizei im Vorfeld untersagten Veranstaltung hatten sich zunächst mittags im Schweizergarten beim Wiener Hauptbahnhof versammelt. Zum Teil trugen die Teilnehmer Transparente mit Aufschriften wie "Kurz ist der Weg in die Diktatur", berichtete oe24.
Die Organisatoren nannten den Protest am Samstag "die Mutter aller Demos", und forderten eine Lockerung der im Land geltenden Einschränkungen. Nach Angaben der österreichischen Medien versammelten sich mehr als 3.000 Personen bei der Kundgebung. Die Organisatoren um den Anti-Corona-Aktivisten Martin Rutter hatten unter dem Motto "Der Park ruft" dazu aufgefordert, angesichts des sonnigen Wetters mit Kindern zu kommen und die frische Luft zu genießen.
Zum Teil trugen die Teilnehmer Transparente mit Aufschriften wie "Kurz ist der Weg in die Diktatur". Reden gab es keine, hauptsächlich wurde Bier getrunken und Musik gehört. Am späten Nachmittag löste sich nach Angaben der österreichischen Medien die Demo nach und nach auf. Zwischenfälle gab es laut Polizei nicht. Eine endgültige Bilanz des Polizeieinsatzes dürfte es dennoch erst am Abend geben.
Laut Polizei wurden insgesamt 22 Kundgebungen für Samstag angemeldet, wovon vier untersagt wurden. Zwei "Anti-Corona-Demos" wurden genehmigt. "Bei der Absage der vier Großdemos war die Gefahr zu groß, dass der nötige Abstand und das Tragen von FFP2-Masken nicht gewährleistet wird." Linke und "antifaschistische" Gruppen riefen auch um 12 Uhr im Votivpark zu einer Kundgebung und einer anschließenden Fahrrad-Demo auf.
Ähnliche Proteste fanden in den letzten Monaten in Wien statt, an denen trotz Versammlungsverboten Hunderte teilnahmen. Die österreichische Regierung hat die Corona-Maßnahmen wiederholt verteidigt, um zu verhindern, dass das Gesundheitssystem mit COVID-19-Fällen überfordert wird.
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