Paris und Berlin wollen Konsens zu Nord Stream 2 finden

Das Erdgasprojekt Nord Stream 2 ist bei US-Spitzenpolitikern und ebenso bei eingefleischten Transatlantikern unbeliebt – aber auch in Paris stößt das deutsch-russische Projekt nicht bei allen auf Gegenliebe. Nun wollen Deutschland und Frankreich einen Konsens finden.

Der Staatssekretär für europäische Angelegenheiten im französischen Außenministerium, Clément Beaune, hat am Freitag erklärt, Frankreich und Deutschland würden Verhandlungen führen, um einen Konsens zwischen ihren unterschiedlichen Positionen zur Pipeline Nord Stream 2 für den Transport von russischem Erdgas nach Europa zu finden.

Gegenüber dem Sender BFMTV erklärte Beaune:

"Wie der Präsident [Emmanuel Macron] vor einem Jahr sagte, haben wir Bedenken bezüglich dieses Projekts, da es uns von Russland abhängig macht."

Beaune fügte hinzu, dass Frankreich mit Deutschland über das Energieprojekt diskutiere und führte weiter aus: "Am Anfang haben wir unterschiedliche Ansichten, das passiert manchmal in Europa. Wir bemühen uns, einen Konsens zu erreichen ..., um nicht abgehängt zu werden."

Inzwischen ist das Projekt in seine Endphase eingetreten. Mehr als 95 Prozent der Länge der Pipeline sind bereits fertiggestellt.

Dennoch steht Nord Stream 2 weiterhin enorm unter Druck der USA sowie seitens mehrerer osteuropäischer Länder, die vom bisherigen russischen Gastransit über Land durch ihr Territorium profitierten.

In Washington, D.C. behauptet man, das Projekt ziele darauf ab, die europäische Energiesicherheit zu untergraben, während man sowohl in Moskau, Berlin und der EU im Allgemeinen diese Bemühungen der USA zur Torpedierung des deutsch-russischen Erdgasprojekts als unlauteren Wettbewerb betrachtet.

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