Imageschaden wegen Corona-Politik? Nordische Länder sollen schlechteres Bild von Schweden haben

Das Bild, welches die Bürger Norwegens, Finnlands, Islands und Dänemarks von Schweden haben, hat sich durch die Handhabung der schwedischen Pandemie-Politik zum Negativen gewandelt. Für die Dänen verschlechtert zudem die Migrationspolitik das Image der Schweden.

Im Gegensatz zu anderen nordischen Ländern hat Schweden in seiner Corona-Politik auf die Freiwilligkeit der Menschen gesetzt und das öffentliche Leben nur wenig eingeschränkt. In der Presse wurde vermutet, dass die schwedische Gesundheitsbehörde und die Regierung eine Herden-Immunität gegen das Coronavirus anstrebten. Bis heute gibt es nur in Teilen des öffentlichen Verkehrs einen Mund-Nasen-Schutz. Ein Lockdown blieb aus. 

In der nichtschwedischen Presse wurde dies auch als "Sonderweg" in der Corona-Pandemie bezeichnet. Im Vergleich zu den Nachbarländern verzeichnete Schweden eine hohe Zahl an Personen, die mit oder an dem Coronavirus gestorben sein sollen. 

Laut einer Studie des schwedischen Instituts (Svenska Institutet SI) hat sich für 44 Prozent der Teilnehmer das Image Schwedens dadurch geändert. 39 Prozent haben demnach jetzt ein negativeres Image.

Das Institut schreibt: 

"Das Image Schwedens ist wichtig. Das positive Bild eines Landes hebt das Interesse, es zu besuchen, schafft Verbindungen mit dortigen Unternehmen oder Studien an den Universitäten." 

In den nordischen Ländern wird Schweden als "unsere Cousine" (vår kusin) bezeichnet. Die Gemeinsamkeit der nordischen Länder sei der hohe Grad an Individualismus, Selbstverwirklichung und Säkularität.

Schweden sei ein modernes Land mit hohem Lebensstandard. Wie sich das Land jedoch in Zukunft weiterentwickele, werde im Hinblick auf Themen wie die Pandemie-Politik, Migration und Kriminalität in der lokalen und internationalen Presse diskutiert. Ein positives Grundbild Schwedens sei aber geblieben.

Das positivste Bild von Schweden hat weiterhin das Nachbarland Norwegen. Neben der Corona-Politik spielt auch die Handhabung von Migrationsfragen eine Rolle für die negativere Einstellung. Dies ist besonders in Dänemark der Fall. Die dänische Regierung fährt einen strengen Kurs bezüglich der Einwanderungs- und Asylpolitik. Die Migrationszahlen sind in Dänemark entsprechend niedrig. Als erstes EU-Land hatte Dänemark die syrische Hauptstadt Damaskus als sicher erklärt und will syrische Staatsbürger dorthin zurückschicken. 

Aus jedem der nordischen Länder Dänemark, Finnland, Island und Norwegen nahmen rund 1.000 zufällig ausgewählte Personen an der Studie teil, die in 22 Fragen ihre Einstellung zu Schweden untersuchten.  

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