Ermittlungen gegen Norwegens Regierungschefin wegen Verstoßes gegen Corona-Regeln

Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg hat bei Feierlichkeiten zu ihrem 60. Geburtstag Ende Februar mutmaßlich gegen die in ihrem Land geltenden Corona-Vorschriften verstoßen. Nun ermittelt die zuständige Behörde.

Die norwegische Regierungschefin Erna Solberg hatte ihren 60. Geburtstag Ende Februar im größeren Familienkreis im Nobel-Skiort Geilo gefeiert, so das Handelsblatt. Dabei hatten sich in zwei Fällen mehr als zehn Personen versammelt, zum einen bei einem Essen in einem Restaurant, bei dem Solberg wegen Augenproblemen nicht selbst dabei war, zum anderen zum Sushi-Essen in einer gemieteten Wohnung einen Tag später. Dabei hatte die Teilnehmerzahl die zu dem Zeitpunkt in Norwegen erlaubte Obergrenze für solche Versammlungen überschritten.

Dafür entschuldigte sich die Vorsitzende der konservativen Regierungspartei Høyre am Donnerstagabend. Im norwegischen Rundfunksender NRKsagte sie:

"Ich hätte es besser wissen müssen. [...] Ich, die anderen jeden Tag von Infektionsschutz erzählt, hätte die Regeln besser kennen müssen. [...] Es tut mir leid, dass meine Familie und ich gegen die Corona-Vorschriften verstoßen haben. Das hätte nie passieren dürfen."

Die Wahrheit sei aber, dass sie die geltenden Regelungen nicht gut genug geprüft habe. Ihren Fehler bedauerte sie später auch noch einmal in einem langen Beitrag auf Facebook.

Die norwegische Polizei hat auf Basis der Medienberichte und von Solbergs eigenen Aussagen nun eine Nachforschung eingeleitet. Dabei soll untersucht werden, ob gegen die nationalen oder lokalen Vorschriften zum Infektionsschutz verstoßen worden ist, wie die Polizei am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agenturmitteilte

(rt de/dpa)

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