Der Staatsrat hat ein Urteil in dem seit Jahren dauernden Verfahren aufgehoben. Bannon und seine Partner können jetzt nicht wie geplant in die Abtei Trisulti, rund 100 Kilometer südöstlich von Rom, einziehen und den Lehrbetrieb aufnehmen.
In der abgelegenen, rund 800 Jahre alten Kartause Trisulti wollten Trumps Ex-Berater und der Leiter des Dignitas Humanae Institute, Benjamin Harnwell, eine Akademie für Gleichgesinnte betreiben. "Halb mittelalterlicher Universitätscampus, halb Gladiatorenschule für Kulturkämpfer", solle die Bildungseinrichtung zur "geistigen Heimat von Bannons Gedankengut" werden, hieß es damals. Auf dem Lehrplan hätten Philosophie, Wirtschaftswissenschaften, Theologie und Geschichte gestanden. Der 67-jährige Bannon hätte einen Kurs zum Umgang mit modernen Medien leiten sollen.
Harnwell hatte im Jahr 2018 eine Ausschreibung der Regierung für das Kloster gewonnen. Für eine Jahresmiete von rund 100.000 Euro hätte die Akademie 19 Jahre lang dort betrieben werden können. Während Trumps Amtszeit wurde das Projekt auch von rechtsgerichteten Politikern Italiens, wie dem damaligen Innenminister Matteo Salvini, unterstützt. Schnell regte sich jedoch Widerstand in der Bevölkerung und der Politik. Es folgte ein Wechselspiel aus Klagen und Gegenklagen unter anderem seitens des Kulturministeriums.
Der Präsident der Region Latium, in der das Kloster liegt, begrüßte die gestrige Entscheidung des Staatsrates. "Fort mit Steve Bannon und den Konservativen aus Certosa di Trisulti", schrieb Nicola Zingaretti auf Facebook. Bannon bezeichnete das Urteil hingegen als "Witz". Es bringe weitere Schande über Italiens Justiz. Er habe die Absicht, das Urteil anzufechten, und zu gewinnen.
Bannon ist Herausgeber der Nachrichtenseite Breitbart und gehört zu den einflussreichsten Stimmen im ultra-konservativen Lager der US-Politik. Er wurde im August 2020 festgenommen, da er Geld für den Bau einer Mauer zu Mexiko abgezweigt haben soll. Das Gerichtsverfahren sollte im Mai 2021 beginnen. Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit als US-Präsident begnadigte Donald Trump Bannon.
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