Russland verhandelt über Produktion von Sputnik V in Österreich

Russland verhandelt mit Österreich über eine mögliche Herstellung des Corona-Impfstoffs Sputnik V im EU-Land. Moskau hält österreichische Pharmafirmen für diesen Zweck besonders gut geeignet. Das Gesundheitsministerium in Wien bestätigte das russische Interesse.

Der Leiter des Russischen Fonds für Direktinvestitionen (RDIF) Kirill Dmitrijew hat im Österreichischen Rundfunk (ORF) gesagt, Russland wolle seinen SARS-CoV-2-Impfstoff Sputnik V künftig auch in Österreich produzieren. Momentan stehe seine Organisation mit mehreren österreichischen Herstellern im Gespräch:

"In Österreich befinden sich einige der besten Pharmaunternehmen der Welt. Daher verhandeln wir mit einigen dieser Betriebe – sowohl was die Produktion des Impfstoffes angeht als auch, was den Export in andere Länder betrifft."

Die Namen der Firmen nannte Dmitrijew allerdings nicht, um sie dem "öffentlichen Druck" nicht aussetzen zu lassen. Zugleich teilte der RDIF-Leiter mit, er beobachte aber schon jetzt Unterstützung für das russische Vakzin in Deutschland, Frankreich und Italien. Dabei bemängelte er, dass man versuche, das Thema zu politisieren, wobei das Vakzin an sich unpolitisch sei.

Mittlerweile teilte Dmitri Ljubinski, Russlands Botschafter in Wien, der russischen Nachrichtenagentur TASS mit, dass die diplomatische Vertretung seines Landes die österreichische Regierung über das Interesse des RDIF informiert habe, den COVID-19-Impfstoff im alpinen EU-Land herzustellen.

Das österreichische Gesundheitsministerium bestätigte nach Angaben der Kleinen Zeitung Russlands Interesse an der Produktion von Sputnik V im Land. Es wolle aber zuerst einmal alle Voraussetzungen prüfen.

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