Am Donnerstag hat der Oberste Gerichtshof Dänemarks einen Mann zu vier Monaten Haft verurteilt, weil er bei einer routinemäßigen Verkehrskontrolle im März vergangenen Jahres zwei Polizisten angehustet und dabei "Corona" gerufen hatte. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Der Vorfall ereignete sich während eines totalen Coronavirus-Lockdowns. In der Folge wurde der Angeklagte wegen bedrohlichen Verhaltens verhaftet, obwohl er später negativ auf COVID-19 getestet wurde.
Zuerst wurde er vor einem örtlichen Gericht freigesprochen, später aber verurteilte ihn das Oberste Gericht in Dänemark. Im Berufungsverfahren gegen das Urteil des örtlichen Gerichts beantragte die Staatsanwaltschaft eine Gefängnisstrafe von drei bis fünf Monaten.
Vergangenes Jahr wurden in Dänemark weitere ähnliche Vorfälle gemeldet, was teilweise das schwindende Vertrauen der Öffentlichkeit in den Umgang der Regierung mit der COVID-19-Krise widerspiegelt. Ähnliche Fälle wurden auch in Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Kanada registriert.
Allein englische und walisische Polizeikräfte registrierten 200 Vorfälle pro Woche, bei denen Beamte angespuckt oder angehustet wurden. Eine Untersuchung der britischen Tageszeitung The Telegraph vom vergangenen April ergab, dass die Täter in den meisten Fällen behaupteten, dass sie infiziert seien, bevor sie die Ordnungshüter angriffen.
Der angeklagte Däne, ein Mann Anfang 20, wurde nach einer vorläufigen Befragung bei Gericht auch wegen Flucht vor der Polizei verurteilt.
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