Schwedische Politikerin: Weißrussland sollte vom Eurovision Song Contest ausgeschlossen werden

Karin Karlsbro, eine schwedische Politikerin, bezeichnet die Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Rundfunkunion und dem weißrussischen Staatsfernsehen als inakzeptabel. Geschäftsführer Iwan Eismont steht wegen Menschenrechtsverletzungen auf der EU-Sanktionsliste.

Eine Abgeordnete des Europäischen Parlaments von der schwedischen Partei Die Liberalen hat am Mittwoch einen Brief mit einer Unterschriftensammlung bei der Europäischen Rundfunkunion (EBU) eingereicht. Hierin fordert Karin Karlsbro, Weißrussland von der Teilnahme am Eurovision Song Contest in den Niederlanden auszuschließen. In einer Erklärung, die auf der offiziellen Webseite der Politikerin veröffentlicht wurde, heißt es:

"Es ist nicht akzeptabel, dass die EBU mit dem weißrussischen Staatsfernsehen kooperiert, nachdem dessen Chef Iwan Eismont wegen Menschrechtsverletzungen in die EU-Sanktionsliste aufgenommen wurde und das staatliche Medienunternehmen seine Mitarbeiter verfolgt. Da Iwan Eismont auf der Sanktionsliste der EU steht, ist es offensichtlich, dass andere europäische Medienunternehmen jede Zusammenarbeit aussetzen müssen."

Sie bezieht sich auf eine Meldung auf der Webseite des weißrussischen Solidaritätsfonds, wonach mehr als 100 Menschen gezwungen waren, das weißrussische Staatsfernsehen zu verlassen oder dort entlassen wurden. Einige von ihnen, darunter Denis Sokolow, ein ehemaliges Mitglied der weißrussischen Delegation beim Eurovision Song Contest, sitzen im Gefängnis.

Karlsbro zufolge sollte ein staatliches Fernsehunternehmen, das seine Mitarbeiter und Journalisten belästigt und einen Manager hat, der auf der EU-Sanktionsliste steht, an dem populären Musikwettbewerb nicht teilnehmen.

Mehr zum Thema - Weißrussland: Durchsuchungen bei NGOs wegen "Finanzierung von Protesten"