300 Festnahmen bei nicht genehmigter Kundgebung gegen Anti-Corona-Maßnahmen in Brüssel

Bei nicht genehmigten Demonstrationen gegen Anti-Corona-Maßnahmen sind am Sonntag in Brüssel mindestens 300 Menschen festgenommen worden. Offenbar waren die Polizeikräfte bestens vorbereitet und erwarteten die Demonstranten zum Teil schon am Bahnsteig.

"Wir beenden die Demonstration außerhalb des Hauptbahnhofes", erklärte die Brüsseler Polizei am Sonntag auf Twitter. Alle Teilnehmer könnten gehen, wenn sie identifiziert seien und kein Grund für eine Festnahme vorliege.

Unter den Festgenommenen seien auch viele Fußballfans, sagte ein Polizeisprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Polizei war mit großem Aufgebot vor Ort, nachdem es in den benachbarten Niederlanden zu Ausschreitungen bei Protesten gegen Ausgehverbote gekommen war. In Belgien herrscht seit Wochen ein nächtliches Ausgehverbot, ohne dass es bislang zu Ausschreitungen gekommen war.

Nach Angaben des belgischen Senders RTBF waren die Ordnungskräfte in großer Zahl im Einsatz, vor allem rund um die Bahnhöfe Brüssel-Nord und Brüssel-Central. Sie sollen laut dem Sender die Teilnehmer zum Teil festgenommen haben, "sobald sie aus dem Zug gestiegen" seien. In den sozialen Medien gab es zahlreiche Aufrufe zu den Protesten.

Trotz der massiven Präsenz der Sicherheitskräfte versammelten sich die Demonstranten vor dem Hauptbahnhof, um gegen die Einschränkung der Freiheitsrechte im Zusammenhang mit der Corona-Krise zu protestieren.

Mehr zum ThemaCorona-Regelbrecher stirbt nach Festnahme: Wütende und gewaltsame Proteste in Brüssel