Ein feuriger Protest wurde über Nacht in Aarhus, der zweitgrößten Stadt Dänemarks, inszeniert. Der Marsch wurde von einer Gruppe organisiert, die sich "Men in Black" nennt und gegen die anhaltenden Coronavirus-Maßnahmen der Regierung protestiert.
Viele Demonstranten kamen mit brennenden Fackeln zu dem Marsch. Mindestens eine Person wurde während des Protestes verhaftet. Mehrere Menschen wurden von der Polizei kurzzeitig für Verhöre und "klärende Gespräche" festgehalten.
Auf der Veranstaltung waren mehrere große Plakate zu sehen, die sich gegen die Anti-Coronavirus-Politik der dänischen Regierung richteten. "Schließt Christiansborg, öffnet die Gesellschaft", stand auf einem der Banner, das sich auf das Regierungsgebäude in Kopenhagen bezog.
Dänemark verschärfte vor kurzem seine Anti-Coronavirus-Beschränkungen und senkte das Limit für Versammlungen von zehn auf fünf Personen. Vergnügungslokale sowie Restaurants und Bars bleiben im ganzen Land geschlossen.
Ein weiteres Transparent war persönlich an die Premierministerin des Landes gerichtet und lautete: "Lieber einen toten Nerz als Spielkamerad als Mette Frederiksen." Dies war offenbar eine Anspielung auf die Nerz-Katastrophe im Land Ende 2020. Nachdem Nerze in mehreren Farmen am Coronavirus erkrankt waren und das Virus anschließend auf Menschen übertrugen, ergriff die dänische Regierung eine beispiellose Maßnahme und ordnete die Vernichtung des gesamten Bestands an. Millionen Nerze wurden gekeult.
Die Massengräber der Nerze sorgten landesweit für Besorgnis über eine mögliche Verschmutzung des Grundwassers. Außerdem stiegen an mehreren Stellen Nerzkadaver aufgrund von Leichengasen buchstäblich aus ihren Gräbern empor und mussten umgebettet werden, während Tonnen von Tierkadavern unauffindbar blieben.
"Men in Black" hegt offenbar einen starken Groll gegen Frederiksen. Am Sonntag vor zwei Wochen verbrannten Mitglieder der Gruppe während einer Demonstration ein Bildnis der Premierministerin.
Bislang wurden in Dänemark fast 200.000 Fälle von Coronavirus registriert, darunter mehr als 2.100 Todesfälle. Während die Zahlen im Vergleich zu den von СOVID-19 am schlimmsten befallenen Ländern relativ niedrig bleiben, sind sie für das nordeuropäische Land mit 5,8 Millionen Einwohnern doch recht beachtlich.
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