Anti-Lockdown-Proteste in den Niederlanden: Demonstrantin von Wasserwerfer verletzt

Die Niederlande haben intensive Tage und Nächte hinter sich. Nachdem am Samstag im Rahmen der Corona-Eindämmung eine Ausgangssperre von 21 Uhr abends bis 4:30 Uhr morgens eingeführt wurde, erschütterten schwere Ausschreitungen das gesamte Land.

Demonstranten lieferten sich Kämpfe mit der Polizei und plünderten mancherorts Läden. In zahlreichen Städten riefen die örtlichen Bürgermeister den Notstand aus. Eindhovens Bürgermeister sprach sogar von einem Bürgerkrieg.

Eine solch intensive Gewalt habe das Land seit Jahren nicht erlebt, so die Polizei, die von hauptsächlich jugendlichen Tätern spricht. Diese sollen die Proteste über die sozialen Medien koordiniert haben.

Die gewalttätigen Ausschreitungen hätten nichts mit einem Kampf für Freiheit zu tun und seien völlig inakzeptabel, erklärte Ministerpräsident Mark Rutte. Gleichzeitig lobte er die Einsatzkräfte der Polizei, die auf die Proteste mit angemessenen Mitteln reagiert hätten. Doch nun tauchte ein Video auf, das zeigt, wie eine Demonstrantin aus kurzer Entfernung gezielt von einem Wasserwerfer erfasst, gegen eine Wand geschleudert und am Kopf verletzt wurde.

Die Nacht zum Mittwoch blieb erstmals seit Verhängung der Ausgangsperre vergleichsweise ruhig, was auch der starken Polizeipräsenz geschuldet sein dürfte.

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