Um die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen, wird Norwegen ab Freitag um Mitternacht für alle Ausländer mit Ausnahme von Personen auf lebenswichtigen Reisen ein Einreiseverbot verhängen. Das teilte Premierministerin Erna Solberg am Mittwoch mit. Auf einer Pressekonferenz erklärte sie:
"In der Praxis wird die Grenze für jeden geschlossen, der nicht in Norwegen lebt."
Sie verkündete auch, dass die Grenzkontrollen, Virustests und Quarantäne-Maßnahmen strenger durchgesetzt würden als zuvor.
Zu den wenigen Ausnahmen, die nicht von der Reisesperre betroffen sind, gehören schwedische und finnische Arbeitnehmer im norwegischen Gesundheitswesen sowie in Schlüsselsektoren wie dem Transportgewerbe.
Den meisten ausländischen Arbeitnehmern werde die Einreise nach Norwegen untersagt, so die Premierministerin.
Gemäß den bestehenden Regeln des Landes werden Ankommende aus Ländern, die vom Norwegischen Institut für öffentliche Gesundheit (NIPH) als Hochrisikoländer eingestuft, auf COVID-19 getestet und für zehn Tage in einem Hotel unter Quarantäne gestellt, sofern sie nicht in Norwegen leben.
Solberg dankte der norwegischen Bevölkerung für die weitgehende Einhaltung der bestehenden Gesundheitsmaßnahmen, nachdem die Zahl der COVID-19-Fälle im Vergleich zu den Zahlen vor zwei Wochen um 56 Prozent zurückgegangen ist.
Am Sonntag weitete die norwegische Regierung die Abriegelung der Hauptstadtregion auf weitere Gemeinden aus, nachdem die deutlich infektiösere B117-Variante von COVID-19, die erstmals Ende vergangenen Jahres in Großbritannien auftauchte, in der Region nachgewiesen wurde.
Bis Mittwoch hat Norwegen 135 Fälle der britischen Variante sowie zwei Fälle eines weiteren Virusstammes aus Südafrika registriert, so das Norwegischen Institut für öffentliche Gesundheit.
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