Mit Beginn der Massenimpfungen in Irland wurden den irischen Gesundheitsbehörden 81 Fälle von relativ glimpflichen Nebenwirkungen gemeldet, die vermutlich mit der Impfung mit Vakzinen von BioNTech/Pfizer und Moderna im Zusammenhang stehen. In allen Fällen wurden solche Nebenwirkungen beobachtet, die üblicherweise auch bei früheren Tests zu beobachten waren, wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Schmerzen in den Armen, Schwindel, Kopfschmerzen, Juckreiz und Ausschlag, erklärte die Leiterin der Aufsichtsbehörde für Gesundheitsprodukte (HPRA) Lorraine Nolan gegenüber der Irish Times.
Nolan erklärte weiterhin, dass die Effekte zwar unangenehm seien, aber diese "relativ milden" Effekte würden in den meisten Fällen keine medizinische Behandlung erfordern. Ab Donnerstag wird die HPRA jedoch regelmäßig Berichte zu den Nebenwirkungen veröffentlichen.
Zu den bekannten Nebenwirkungen der Impfungen zählen aber auch Fälle von allergischen Schocks, sogenannte Anaphylaxien, die auf eine Überreaktion des Immunsystems zurückzuführen sind. Bisher haben die irischen Behörden keine Meldungen über solche Fälle beim Einsatz der Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna bekommen. Nolan rechnet jedoch damit, dass dies der Fall sein wird, wenn die Zahl der Geimpften weiter steigt.
Gestern wurden den Behörden acht weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem SARS-CoV-2-Erreger bekannt. Die Zahl der Personen in Irland, die an oder mit COVID-19 gestorben sind, beträgt nun insgesamt 2.616, wie das Nationale Notfallteam für öffentliche Gesundheit (NPHET: National Public Health Emergency Team) bekannt gab. Außerdem gibt es laut der Behörde 2.121 bestätigte Fälle von mutmaßlichen Neuinfektionen, womit sich die Gesamtzahl in der Pandemie dort nun auf 174.843 erhöht. Das Durchschnittsalter der mit oder an COVID-19 verstorbenen Patienten liegt bei 85 Jahren.
Die 14-Tage-Inzidenz in Irland liegt derzeit bei 1.404 Fällen von positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Personen je 100.000 Einwohnern. Der Arzt Tony Holohan erklärte, dass es derzeit nur "sehr wenig Aussicht gebe, die Ausbreitung der SARS-CoV-2-Variante einzudämmen, die man zuerst in Großbritannien identifiziert hätte". Die Leiterin der Gesundheitsbehörde für Akutkrankenhäuser, Vida Hamilton, erklärte, dass die Situation mit 312 COVID- und Nicht-COVID-Patienten auf der Intensivstation zwar "angespannt, aber beherrschbar" sei.
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