Im Gespräch mit dem schwedischen TV-Sender SVT am Donnerstag räumte das Oberhaupt des Königreichs ein:
"Ich denke, wir sind gescheitert. Wir haben eine große Anzahl, die gestorben ist, und das ist schrecklich. Dies ist etwas, was uns alle leiden lässt."
Der 74-Jährige wandte sich außerdem an die Familien, die sich nicht von ihren im Zusammenhang mit COVID-19 verstorbenen Verwandten hatten verabschieden können. Er bezeichnete dies als eine "schwere und traumatische Erfahrung" und bekundete den Betroffenen sein Beileid.
Nach dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie hatte Schweden im Unterschied zu den meisten Staaten der EU und der Welt keine strikten Maßnahmen einschließlich Ausgangssperren und Schul- und Handelsschließungen ergriffen und damit die Strategie der sogenannten Herdenimmunität verfolgt. Diese Taktik führte unter anderem zu einem explosivartigen Anstieg nachgewiesener Infektionen und testpositiver Todesfälle.
Bisher meldete Schweden laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität insgesamt knapp 370.000 bestätigte Corona-Fälle. Rund 8.000 Schweden starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus – fast zehnmal mehr als in den Nachbarstaaten Norwegen und Finnland zusammengerechnet.
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