Die Schule in Österreich soll nach den Weihnachtsferien erst am 11. Januar starten. Bevor es zurück in die Klassenzimmer geht, können sich die Lernenden und das Lehrpersonal zunächst auf das Coronavirus testen lassen. Die sogenannten schnellen Antigen-Tests, die innerhalb von 15 bis 30 Minuten zeigen könnten, ob man positiv oder negativ auf das Virus SARS-CoV-2 sei, sollen nach Angaben des österreichischen Bildungsministeriums auf jeden Fall stattfinden. Wann genau, ist bisher nicht präzise festgelegt. Die Termine 7. und 8. Januar stehen etwa im Raum.
Verpflichtend werden diese Massentests nicht sein, sagte der österreichische Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) gegenüber der Nachrichtenagentur APA. Allerdings sollen die Schüler – damit seien vor allem die aus der Oberstufe gemeint – ganz explizit zur Teilnahme eingeladen werden.
Wer am 7. und 8. Januar Betreuungsbedarf haben sollte, werde nach Angaben des österreichischen Ministeriums seine Kinder in die Schule schicken können. Ein regulärer Unterricht soll aber nicht stattfinden.
Ob es für die Lehrer vielleicht doch noch eine Testpflicht geben soll, wird nach Berichten österreichischer Medien noch geprüft. Bereits vom 5. bis zum 6. Dezember fanden in Österreich Massentests für Lehrende sowie Betreuungskräfte in Kindergärten statt. Die Teilnahme war freiwillig. Wie viele aus diesen Berufsgruppen sich tatsächlich testen ließen, ist bisher nicht bekannt.
Die Massentests auf SARS-CoV-2 sind ein wichtiger Teil der aktuellen Anti-Corona-Strategie der österreichischen Regierung, die auf diese Weise vor allem "die symptomfreien Infizierten" entdecken will. Bis zum 13. Dezember konnte sich jeder im Land einem kostenlosen Schnelltest unterziehen. Etwa zwei Millionen Menschen bundesweit sollen mitgemacht haben. Etwa 4.500 wurden als positiv identifiziert. Nach Angaben des österreichischen Gesundheitsministers Rudolf Anschober wurden bei den positiv ausgefallenen Antigentests die Ergebnisse dann jeweils durch einen PCR-Test überprüft.
Zwischen dem 8. und 10. Januar soll dann eine zweite Testrunde gestartet werden. Die Reihenuntersuchungen sind im Land jedoch nicht unumstritten. Die österreichische Ärztekammer befürwortet zwar das Testen als Teil der Strategie gegen das Virus, aber keine einmaligen Reihenuntersuchungen. Wenn man zu aussagekräftigen Ergebnissen kommen wolle, müsste man "die entsprechende Personengruppe mehrmals in kurzen Abständen erneut testen", kritisierte jüngst Ärztekammer-Vize Herwig Lindner.
Die erste Bestellung von insgesamt sieben Millionen Schnelltests bei den Firmen Roche und Siemens soll Wien rund 50 Millionen Euro kosten.
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