Als Schwachstelle erwiesen sich die Server der Behörde mit Sitz in Amsterdam. Laut einer Mitteilung von BioNTech hätten sich die Hacker einen illegalen Zugang zu "einigen Dokumenten" im Zusammenhang mit dem Zulassungsantrag für das Vakzin BNT162b2 verschafft. Demnach hätten sie jedoch nicht in die Computersysteme der beiden Pharmaunternehmen eindringen können. Das genaue Ausmaß des Angriffs war am Donnerstag noch unklar.
Pfizer und BioNTech betonten übereinstimmend, dass nach ihrem Wissen bei der Cyberattacke keine Daten über die Testpersonen abgefangen worden seien. Die beiden Unternehmen seien zudem von der EMA informiert worden, dass der Angriff "keine Auswirkungen" auf das Zulassungsverfahren für den Impfstoff habe, hieß es.
Zu der drängenden Frage, wer hinter dem Hackerangriff stehen könnte, teilte die EMA zunächst nichts mit. Umfassende Ermittlungen wurden eingeleitet. Die Behörde präzisierte, dass während der Untersuchungen zu der Attacke keine Details veröffentlicht werden könnten.
EMA-Direktorin Emer Cooke äußerte sich unterdessen am Mittwochabend positiv über die mögliche baldige Zulassung des Corona-Impfstoffes von BioNTech und Pfizer. In einem Fernsehinterview sagte sie:
"Wir sind immer überzeugter von den Testergebnissen, die uns vorliegen."
Cooke kündigte ein Treffen der EMA mit allen Arzneimittelbehörden der 27 EU-Mitgliedsstaaten am 29. Dezember an, bei dem die Entscheidung über die Zulassung des ersten Corona-Vakzins in der EU gefällt werden soll. Ihr zufolge zeige der BioNTech/Pfizer-Impfstoff eine hohe Wirksamkeit von fast 95 Prozent bei 30.000 Testpersonen und habe kaum Nebenwirkungen.
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