Die PCR-Tests an neun Stockholmer Teststationen waren fehlerhaft. Die Sensitivität der Tests auf das Coronavirus war zu gering. So könnten bis zu 1.500 dort getestete Personen zwischen dem 26. Oktober und dem 17. November falsch negative Testergebnisse erhalten haben.
Elda Sparrelid, Chefärztin in der Region, sagte:
Personen mit niedrigem Viruslevel haben negative Ergebnisse erhalten, auch wenn das Resultat positiv hätte sein können.
In der Region wurde in genanntem Zeitraum 136.500-mal getestet. Die Identifikation derer mit einem negativen Testergebnis wäre jedoch zu aufwendig.
Die schwedische Gesundheitsbehörde weist die Bevölkerung an, dass nur Personen mit Symptomen Untersuchungsstellen aufsuchen sollten. In Schweden lebende Personen können die Tests online bestellen, sofern sie über eine "Personnummer" (persönliche Registrierungsnummer) verfügen.
Angesichts steigender Zahlen positiv Getesteter hat die schwedische Regierung Zusammenkünfte im öffentlichen Raum auf acht Personen begrenzt. Der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven ermahnte die Bevölkerung in einer Ansprache, auch im privaten Bereich keine Personen anderer Haushalte zu treffen. Ein Verbot seitens der Regierung wäre jedoch verfassungswidrig.
Am Donnerstag wurden in Schweden 19 neue Todesfälle gemeldet, die im Zusammenhang mit dem Virus stehen sollen. Damit stieg die Zahl der mit oder am Coronavirus Verstorbenen auf 6.340. Von Mittwoch auf Donnerstag stieg die Zahl der positiv Getesteten in Schweden auf 3.016 Personen. Derzeit befinden sich davon 183 Personen in intensivmedizinischer Behandlung.
Der schwedische Chefvirologe Anders Tegnell zweifelte die Wirkung eines Mundschutzes stets an. Nun ist die Debatte über eine Mundschutzpflicht in Schweden neu entbrannt. Aufkleber an Schaufenstern und Schilder in der Stadt sollen die Menschen daran erinnern, Distanz zu wahren.