Ungarn wird mehrere kleine Chargen des russischen Coronavirus-Impfstoffs einkaufen, teilte der ungarische Außenminister Peter Szijjártó in einer Videobotschaft auf seiner Facebook-Seite mit. Er erörterte, dass die Chargen klinische Studien und das Impfstoffzulassungsverfahren im Land abschließen sollen. Ende 2021 will Ungarn den Lieferumfang des russischen Impfstoffs gegen das Coronavirus erhöhen.
Am 22. Oktober berichtete Reuters unter Berufung auf den Leiter der Verwaltung des ungarischen Premierministers Viktor Orbán, dass die Behörden des Landes Gesundheitsexperten gebeten hätten, die Wirksamkeit russischer und chinesischer Impfstoffe gegen das Coronavirus für mögliche künftige Einkäufe zu untersuchen. Dies geschah, nachdem das Land einen Rekordanstieg der Coronavirus-Fälle verzeichnete – mehr als 2.000 Fälle pro Tag.
Eric Mamer, Vertreter der Europäischen Kommission, sagte in seiner Presseerklärung, wenn Ungarn russische oder chinesische Impfstoffe gegen Coronavirus kauft, die bisher von der Europäischen Union nicht zertifiziert wurden, werde die Europäische Kommission gezwungen sein, Maßnahmen gegen diese Impfstoffe einzuleiten, soTASS. Mamer betonte, dass alle von EU-Ländern gekauften Impfstoffe einer entsprechenden Zertifizierung unterzogen werden müssen.
Am 11. August wurde der weltweit erste Coronavirus-Impfstoff Sputnik V registriert. Er wurde im russischen Gamaleja-Zentrum entwickelt. Die Produktion des Arzneimittels begann am 15. August. Jetzt wird der Impfstoff nach der Registrierung getestet. Während dieser Phase sollen 40.000 Freiwillige geimpft werden. Am 27. Oktober wurde in Russland auch die Produktion des EpiVacCorona-Impfstoffs gestartet, der im Vektor-Zentrum in Nowosibirsk entwickelt wurde.
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