Französischer Innenminister über Attentäter von Nizza: "Gekommen, um zu töten"

Nach dem islamistischen Terroranschlag in der Basilika Notre-Dame von Nizza meldete sich nun der französische Innenminister Gérald Darmanin erneut zu Wort. Laut diesem sei es offensichtlich, dass der Attentäter nach Frankreich gekommen sei, um zu töten.

Der französische Innenminister Gérald Darmanin erklärte in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit La Voix du Nord, Brahim Aouissaoui, der mutmaßliche Attentäter vom vergangenen Donnerstag, sei "offensichtlich" nach Frankreich gekommen, "um zu töten".

Der 21-jährige Tunesier, der bei seiner Festnahme schwer verletzt wurde, "befand sich erst seit wenigen Stunden auf dem Staatsgebiet. Er kam offensichtlich dorthin, um zu töten. Wie sonst könnte man erklären, warum er sich gleich bei seiner Ankunft mit mehreren Messern bewaffnet hat", sagte der Minister.

Natürlich ist es Sache des Antiterror-Anklägers zu definieren, wann sein mörderischer Plan entstand. Aber er ist offensichtlich nicht gekommen, um Papiere zu holen. Wir werden unsere Grenzkontrollen verstärken", fügte er hinzu.

Darmanin erinnerte zudem daran, dass seit seinem Amtsantritt  "Hunderte von zusätzlichen Polizisten an die Grenze zu Italien geschickt" worden sein.

Aber ich möchte nicht, wie es die extreme Rechte nahelegt, jeden Ausländer als Terroristen betrachten. Wir dürfen nicht den einfachen Weg nehmen", fügte der Minister hinzu.

Laut einer mit der Untersuchung vertrauten Quelle, sei Brahim Aouissaoui am Dienstag in Nizza angekommen. Am Vortag wurde demzufolge der wegen Gewalt- und Drogendelikten bereits vorbestrafte mutmaßliche Täter bereits von den Überwachungskameras in der Nähe der Basilika gesichtet. Zuvor habe er Mitte September die Stadt Sfax im Zentrum Tunesiens, wo er mit seiner Familie lebte, verlassen.

Aouissaoui war am 20. September über die italienische Insel Lampedusa illegal nach Europa gelangt und soll am 9. Oktober im süditalienischen Bari auf dem Festland angekommen sein.

Sechs Personen befinden sich derzeit im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu dem Anschlag, bei dem drei Teilnehmer eines Gottesdienstes getötet wurden, in Polizeigewahrsam.

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