Wien: Dutzende Jugendliche randalieren in Kirche – Kurz will den politischen Islam bekämpfen

Bis zu 50 Jugendliche sollen in einer katholischen Kirche in Wien randaliert haben. Ermittler des Verfassungsschutzes vermuten dahinter eine Gruppe türkischer Jugendlicher. Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigt einen entschiedenen Kampf gegen den politischen Islam an.

Dutzende Jugendliche sollen am Donnerstagabend in der Antonskirche im Wiener Stadtteil Favoriten randaliert haben. Wie ein Polizeisprecher am Freitag der österreichischen Nachrichtenagentur APA sagte, hätten die jungen Männer in der katholischen Kirche herumgeschrien und gegen Sitzbänke getreten. Bei dem Vorfall sei niemand verletzt oder bedroht worden, bei den Tritten sei auch nichts beschädigt worden. Als der Pfarrer die Polizei gerufen habe, seien die Randalierer unerkannt entkommen.

Österreichische Medien berichteten von bis zu 50 Randalierern. Die Kronen Zeitungschrieb, dass sich einige Stunden zuvor am Reumannplatz ungefähr 20 türkischstämmige Jugendliche getroffen hätten. Sie schrien demnach "Allahu akbar" und zogen, mit Pyrotechnik bewaffnet, in Richtung Viktor-Adler-Markt. Die Polizei konnte rasch die Menge auflösen. Es kam zu mehreren Anzeigen. Danach wurde die Polizei wegen des Tumults in der Kirche erneut alarmiert. Nach Angaben der Zeitung Kurierwurde der Vorfall von einer Überwachungskamera aufgezeichnet.

Innenminister Karl Nehammer von der konservativen ÖVP sagte:

Wir stellen uns jeder Form von Extremismus mit aller Härte entgegen, da gibt es keine Toleranz. Wir lassen uns in Österreich das Recht auf freie Religionsausübung niemals zerstören und werden die christliche Gemeinschaft mit allen unseren Kräften schützen.

Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz reagierte auf den Vorfall via Twitter und kündigte einen entschiedenen Kampf gegen den politischen Islam und die falsche Toleranz an.

Vor dem Hintergrund der Terroranschläge in Frankreich verstärkte Österreich auch den Schutz der französischen Einrichtungen im Land. Auch die Überwachung an öffentlichen Plätzen wurde verstärkt.

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