Da es vor französischen Botschaften auf der ganzen Welt zu Protesten kam, hat Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian die Sicherheitsmaßnahmen in sämtlichen Auslandsbotschaften erhöht. Die Lage sei "auch außerhalb Frankreichs bedrohlich", erklärte er während einer Pressekonferenz. Im Land selbst sind Tausende Polizeibeamte und Antiterroreinheiten im Einsatz, um Schulen und religiöse Einrichtungen im ganzen Land zu sichern. Der Außenminister sagte zur Bedrohungslage französischer Staatsangehöriger in anderen Ländern:
Die Bedrohungslage ist auch im Ausland sehr stark. Der Hass im Internet kann schnell in reale Gewalt umschlagen. Wir haben uns deshalb entschlossen, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um unsere im Ausland lebenden Staatsbürger zu schützen. Wir haben unseren Botschaften die Anweisung erteilt, die Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken.
Wie Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin erklärte, erhöhte der Verteidigungsrat die Alarmbereitschaft ebenfalls: 3.500 Reserve-Einheiten stehen auf Abruf bereit und sollen von Montag an verfügbar sein. Außerdem werden zusätzlich 3.500 Polizisten den lokalen Behörden zur Unterstützung zur Verfügung stehen, um so Gewalttaten an besonders gefährdeten Orten zu verhindern.
Nach dem mutmaßlich islamistischen Messerangriff in einer Kirche in Nizza, bei dem drei Menschen starben, verkündete Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Donnerstag nur wenige Stunden später, dass man die Anzahl der Soldaten zum Schutz vor Anschlägen auf 7.000 verdoppeln wolle. Aufgrund der letzten Attentate wurde in ganz Frankreich die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen.
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