Über 20.000 Küken auf Flughafen von Madrid verendet – Tiere fraßen vor Tod gestorbene Artgenossen

Am Flughafen Madrid-Barajas sind unter bisher ungeklärten Umständen rund 23.000 Küken verendet. Dabei kam es zu schauderhaften Szenen von Kannibalismus, als die verstorbenen Vögel zur Nahrung für ihre verhungernden Artgenossen wurden. Tierschützer schlugen Alarm.

Die in Kisten dicht verpackten Tiere waren am Sonntag von Beamten im Frachtterminal des Flughafens entdeckt worden, wie Medien am Donnerstag unter Berufung auf Polizei und Tierschützer berichteten. Etwa 6.000 der Tiere seien bereits tot gefunden worden, weitere 17.000 seien trotz sofortiger Betreuung und Behandlung innerhalb weniger Stunden verstorben. Etwa 3.200 Küken habe man retten können, hieß es.

"Mir standen die Haare zu Berge", wurde die von der Polizei nach der Entdeckung herbeigerufene Präsidentin der Tierschutzorganisation ALBA, Carolina Corral, von der Zeitung El Paíszitiert. So etwas habe sie nie zuvor gesehen. "Das war erschütternd. Wir hatten weder die Erfahrung noch die geeigneten Mittel, um so vielen Küken auf einmal zu helfen."

Die Küken waren den Erkenntnissen der Polizei zufolge nach dem Eintreffen der Luftfracht in Madrid aus bisher noch unbekannten Gründen drei Tage lang ohne Nahrung und Wasser gelassen worden. Die Beamten, die die Küken entdeckten, hätten von einem starken Verwesungsgeruch gesprochen. Außerdem stellten sie laut der Zeitung The Sun entsetzt fest, dass die überlebenden Küken die verendeten Vögel fraßen, um sich vor dem Hungertod zu retten. Es werde wegen des Verdachts der Tierquälerei ermittelt.

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(rt/dpa)