Fast zwei Monate nach der Wahl: Proteste in Weißrussland dauern an – Polizei setzt Wasserwerfer ein

Fast zwei Monate nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen in Weißrussland gehen die Menschen weiter auf die Straßen. Bei einer Protestaktion am Sonntag setzte die Polizei Wasserwerfer ein, um eine große Menschenmenge zu zerstreuen. Berichten zufolge zerstörten die Protestler einen Wasserwerfer.

Die Demonstranten forderten den Rücktritt des langjährigen Präsidenten Alexander Lukaschenko, der ihnen zufolge die Wahlergebnisse manipuliert haben soll. Die Polizei versuchte, mit Wasserwerfern die Menschenmenge zu zerstreuen. Die Demonstranten wehrten sich und sollen Berichten zufolge eines der Fahrzeuge einsatzuntauglich gemacht haben, indem sie Teile entfernten.

Dies soll zu einer Fehlfunktion des Wasserwerfers geführt haben. Videos in den sozialen Netzwerken zeigen das Fahrzeug, aus dem ein Wasserstrom vertikal in die Luft schoss. Das Wasser traf dabei Polizeibeamte.

Bislang gibt es keine offiziellen Angaben über Verhaftungen. Eine örtliche Menschenrechtsgruppe teilte jedoch mit, dass etwa 70 Menschen am Sonntag während der Proteste in Minsk und mehreren anderen Städten festgenommen wurden.

Seit den Wahlen vom 9. August protestieren jedes Wochenende Tausende Menschen in Minsk und anderen Städten. Nach der offiziellen Auszählung gewann Lukaschenko die Wahl mit einem haushohen Sieg. Die Opposition beharrt darauf, dass die Wahl manipuliert worden sei.

Die weißrussischen Behörden reagierten auf die Straßenproteste mit Massenverhaftungen. Die Strafverfolgungsbehörden sind auch mit Anschuldigungen wegen exzessiver Gewaltanwendung und Misshandlung von Gefangenen konfrontiert.

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