Das armenische Außenministerium erklärte am Montag, dass türkische Soldaten an den Kämpfen in Bergkarabach auf der Seite Aserbaidschans beteiligt seien. "An der aserbaidschanen Seite kämpfen türkische Militärexperten, die türkische Waffen benutzen, darunter auch Drohnen und Kampfjets", hieß es.
Auch Wadran Toganjan, Botschafter Armeniens in Russland, behauptete am Montag, die Türkei habe Kämpfer aus Syrien nach Bergkarabach verlegt. Toganjan erklärte:
Unseren Informationen zufolge hat die Türkei in der letzten Zeit bereits etwa 4.000 Kämpfer aus Syrien nach Aserbaidschan verlegt.
Aserbaidschan wies diese Vorwürfe umgehend zurück. Chikmet Gadschiew, Berater des aserbaidschanischen Präsidenten Ilcham Alijew, sagte gegenüber Reuters:
Gerüchte über eine angebliche Verlegung von Kämpfern aus Syrien nach Aserbaidschan sind eine weitere Provokation der armenischen Seite und völliger Unsinn.
Gleichzeitig behauptete Aserbaidschan, dass auf armenischer Seite Söldner aus Syrien und weiteren Nahoststaaten kämpfen würden. Ein Vertreter des aserbaidschanischen Verteidigungsministeriums, Wagif Dargjahly, verwies dabei auf angebliche Geheimdienstinformationen.
Die Türkei betrachtet Aserbaidschan als ein befreundetes und kulturell nahe stehendes Land. Ankara hat die Aussagen der beiden Konfliktparteien bislang nicht kommentiert. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan rief Armenien zum Rückzug aus der umkämpften Region Bergkarabach auf. Laut Medienberichten sagte er am Montag in Istanbul:
Es ist nun an der Zeit, die Krise in der Region, die mit der Besatzung des Bergkarabach begonnen hat, zu beenden. Die Region wird erneut Frieden und Ruhe finden, wenn Armenien den von ihm besetzten aserbaidschanischen Boden sofort verlässt.
Zuvor hatte die Türkei Aserbaidschan ihre volle Unterstützung im Konflikt in der Region zugesichert.
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