Seit diesem Mittwoch sind am Flughafen der finnischen Hauptstadt Helsinki vier Spürhunde im Einsatz, die den Behörden helfen, Corona-Infizierte zu identifizieren. In direkten Kontakt mit den Reisenden kommen die Vierbeiner nicht. Bei der Kontrolle wird mit einem Tuch über die Haut der Ankommenden gestrichen. Dieses Tuch wird dann in einem abgetrennten Raum dem Hund zum Schnüffeln gegeben.
Wie der Flughafen mitteilte, habe man insgesamt zehn Hunde trainiert, den Erreger SARS-CoV-2 zu erschnüffeln. Es werde erwartet, dass die empfindlichen Nasen der Hunde die Identifizierung der mit dem Erreger infizierten Personen beschleunigen. Flughafen-Chefin Ulla Lettijeff sagte:
Wir gehören zu den Pionieren. Soweit wir wissen, hat kein anderer Flughafen versucht, den Geruchssinn von Hunden in so großem Umfang gegen COVID-19 einzusetzen.
In der Mitteilung heißt es, dass Veterinärmediziner der Universität Helsinki mit vorläufigen Tests festgestellt hätten, dass Hunde das neuartige Coronavirus mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit riechen könnten, bevor sich Symptome der Erkrankung COVID-19 zeigten:
Ein Hund benötigt nur 10 bis 100 Moleküle, um das Virus zu identifizieren, während für Testgeräte 18 Millionen benötigt werden.
Deutsche Wissenschaftler wollen diese Fähigkeit der Tiere zunächst noch weiter erforschen. Die Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) sucht für diesen Zweck mit Coronavirus infizierte Freiwillige mit und ohne Symptome sowie Menschen mit anderen Atemwegserkrankungen. Anhand ihrer Speichelproben soll unter anderem herausgefunden werden, ob die speziell geschulten Spürhunde den Erreger SARS-CoV-2 auch von anderen Coronaviren unterscheiden können.
Im Juli veröffentlichte ein Forscherteam unter Leitung der TiHo eine Studie, für die Spürhunde der Bundeswehr auf das neuartige Coronavirus trainiert worden waren. Bereits nach einem einwöchigen Training konnten die Hunde unter 1.012 Proben 94 Prozent korrekt identifizieren.
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(rt/dpa)