In einer Rede an das britische Volk erklärte Premierminister Boris Johnson, dass es zu weiteren, strengeren Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie kommen werde. Ein zweiter Lockdown, wie er im März stattfand, sei jedoch ausgeschlossen. Grund für die Maßnahmen sei die seit Wochen steigende Anzahl positiv auf COVID-19 getesteter Personen. Zwar seien vor allem jüngere Personen davon betroffen, allerdings "breite sich das Virus auch unter der älteren, gefährdeteren Altersgruppe aus".
Demzufolge sei der Zeitpunkt zum Handeln gekommen. Schulen und Universitäten werden aber weiterhin geöffnet bleiben. Johnson forderte die Briten auf, Angebote zum Homeoffice zu nutzen, sofern dies möglich ist. Restaurants und Pubs dürfen ab Donnerstag nur noch bis 22 Uhr geöffnet sein. Außerdem ist nur noch ein Service am Tisch erlaubt. Es tue ihm zwar "leid, dass dies viele Gaststätten betrifft, die gerade wieder auf die Beine kommen, aber man muss verhindern, dass sich das Virus in Bars und Restaurants ausbreitet".
Ein Mund-Nasen-Schutz muss künftig nicht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern auch in Taxis und Geschäften getragen werden sowie in Resaturants, wenn man sich gerade nicht an seinem Sitzplatz befindet. Großveranstaltungen bleiben weiterhin untersagt, und im privaten Umfeld dürfen sich nicht mehr als sechs Personen treffen. Zu Hochzeiten sei das Treffen von maximal 15 Personen erlaubt, bei Beerdigungen sind es maximal 30. Um die Regeln durchzusetzen, solle zum einen die Polizeipräsenz erhöht werden, gegebenenfalls könne zur Verstärkung auch das Militär eingesetzt werden. Zum anderen sollten die Strafen bei Verstößen härter ausfallen. Bei Verweigerungen eines Mund-Nasen-Schutzes oder bei einem Treffen von mehr als sechs Personen soll die Geldstrafe bereits beim ersten Verstoß auf 200 britische Pfund (etwa 218 Euro) verdoppelt werden.
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