Der European Round Table for Industry (ERT) hat am Freitag eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass die EU im Vergleich zu anderen Teilen der Welt, insbesondere Südkorea, der Schweiz und China, bei der Entwicklung der Netze der nächsten Generation zu langsam vorankommt. In dem entsprechenden Bericht heißt es:
Es wächst die Besorgnis darüber, dass Europa weit hinter anderen Weltregionen zurückliegt, obwohl es zwei weltweit führende Mobilfunk-Infrastrukturunternehmen beheimatet.
Der ERT skizzierte Rückschläge sowohl bei der Kommerzialisierung als auch beim Aufbau der Infrastruktur. Seinen Daten zufolge haben mehr als die Hälfte der EU-Mitgliedsstaaten noch keine kommerziellen 5G-Dienste eingeführt, während die EU-Länder insgesamt über weniger als zehn 5G-Basisstationen pro eine Million Bürger verfügen. Der Bericht fügte hinzu, dass die Zahlen bei der Aufrüstung der 4G-Infrastruktur auf 5G ebenso schlecht seien.
Südkorea verfügte im vergangenen Jahr über etwa 1.500 5G-Masten pro eine Million Einwohner. China kündigte zuvor Pläne an, bis Ende des Jahres weitere 600.000 5G-Basisstationen zu installieren. Die Gruppe der Branchenakteure stellte fest:
Es ist nicht zu spät, die Lücke zu den Vereinigten Staaten, Südkorea und China zu schließen.
Brüssel müsse jedoch schnell handeln, fügte man hinzu.
Die Erklärung der Expertengruppe über den schlechten Zustand des 5G-Sektors in Europa efolgte am selben Tag, an dem die Europäische Kommission im Rahmen eines Treffens erörterte, wie der Ausbau der superschnellen Netze vorangetrieben werden kann. Die EU-Vertreter mussten zugeben, dass die 5G-Entwicklung nicht wie geplant vorankommt und sich die Einführung aufgrund von Corona-Sperren verzögert. Margrethe Vestager, geschäftsführende Vizepräsidentin der Europäischen Kommission für Wettbewerb und Digitales, erklärte:
Wir müssen daher gemeinsam auf einen schnellen Netzausbau ohne weitere Verzögerungen hinarbeiten.
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