Zunächst berichtete vor wenigen Tagen der Spiegel, dass der russische Videoblogger und politische Aktivist Alexei Nawalny wieder selbstständig atmen und sprechen könne. Die Berliner Charité wollte dies zu jenem Zeitpunkt noch nicht bestätigen. Dann war es die New York Times laut der Nawalny beabsichtige, wieder nach Russland zurückzukehren.
Nun bezog der Sprecher des russischen Präsidenten Putin, Dmitri Peskow, zu dem Thema Stellung. Seinen Aussagen nach stehe es dem hierzulande als "Oppositionsführer" bezeichneten Nawalny – wie jedem russischen Bürger – frei, Russland zu verlassen und wieder zurückzukehren.
Jedem russischen Bürger steht es frei, Russland zu verlassen oder nach Russland zurückzukehren", so Peskow.
Anschließend wurde Peskow gefragt, ob der Kreml angesichts der enormen internationalen Aufmerksamkeit, die der Fall um die Nowitschok-Vergiftung Nawalnys hervorbrachte, froh über eine mutmaßliche Rückkehr Nawalnys nach Russland sei.
Der Pressesprecher unterstrich, dass jeder darüber erfreut sei, wenn es einem russischen Staatsbürger besser gehe.
Wir sprechen hier über ein Menschenleben, das von den Omsker Medizinern gerettet wurde. Wenn die Berliner Mediziner einige negative gesundheitliche Konsequenzen in den Griff bekommen, dann werden natürlich alle erfreut sein", ergänzte er.
Wie Peskow weiter erklärte, sei es der russischen Regierung jedoch nicht möglich, die offensichtliche Genesung Nawalnys genauer zu verfolgen.
Wir können die Veränderungen von Nawalnys Zustand nicht nachvollziehen, wir haben keine solche Möglichkeit", sagte er.
Zuletzt veröffentlichte Nawalny auf Instagram ein Foto von sich im Krankenbett, umgeben von seiner Familie.
Hallo, hier ist Nawalny! Ich vermisse euch alle. Bislang kann ich so gut wie nichts. Gestern habe ich es aber geschafft, den ganzen Tag lang selbstständig zu atmen.Ganz allein. Ohne fremde Hilfe. Ich habe nicht einmal das einfachste Ventil in meinem Hals benutzt. Das hat mir sehr gefallen. Das ist ein erstaunlicher Prozess, den viele unterschätzen. Empfehlenswert.
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