Auf Bitten Griechenlands: Macron verstärkt Präsenz der französischen Flotte im Mittelmeer

Nach einem Telefonat mit dem griechischen Premierminister kündigte der französische Präsident an, dass er zusätzliche Schiffe ins Mittelmeer entsenden werde. Er forderte die Türkei auf, ihre 'unilaterale' Erdölförderung in umstrittenen Gewässern einzustellen.

Frankreich werde in den kommenden Tagen seine militärische Präsenz im östlichen Mittelmeer vorübergehend verstärken. Dies werde in Zusammenarbeit mit Frankreichs EU-Partnern geschehen, darunter Griechenland, erklärte der französische Präsident Emmanuel Macron am Mittwoch nach einem Telefongespräch mit dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis.

Der französische Präsident betonte, dass die Türkei ihr Vorgehen im Mittelmeer beenden müsse, um einen "friedlichen Dialog zwischen Nachbarn und NATO-Verbündeten" zu ermöglichen. Er wies darauf hin, dass Frankreich und die EU solidarisch mit jedem Mitglied seien, dessen Souveränität infrage gestellt werde. Während sowohl Griechenland als auch die Türkei Mitglieder der NATO sind, ist Griechenland zudem EU-Mitglied.

Macrons Erklärung erfolgte, nachdem Athen in Brüssel gegen die seismischen Tests protestierte, die von türkischen Schiffen in der Nähe der Insel Kastellorizo durchgeführt werden. Die Insel gehört zu Griechenland, befindet sich aber in der Nähe der Südküste der türkischen Provinz Antalya.

Anfang des Sommers geriet Macron aufgrund von Waffenlieferungen der Türkei an Libyen in ein Wortgefecht mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdoğan. Die Türkei und die libysche Einheitsregierung haben ein Abkommen über Wirtschaftszonen im Mittelmeer ausgehandelt, das es Ankara erlauben würde, nach Öl und Gas zu bohren. Griechenland und Ägypten stellen dies mit Unterstützung Frankreichs infrage.

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