Minsker Polizei beendet Einsatz zur Vertreibung der Demonstranten von den Straßen

Die weißrussischen Sicherheitsdienste heben die Abriegelung der Minsker Innenstadt wieder auf. Nach mehreren Stunden Konfrontation mit den Demonstranten gelang es der Polizei, diese von den Straßen der Stadt zu vertreiben. Die Stadt kehrt zur Normalität zurück.

Laut der Nachrichtenagentur TASS haben die Spezialeinheiten des weißrussischen Innenministeriums damit begonnen, die zentralen Alleen der Hauptstadt zu verlassen. Eines der letzten Zentren der Konfrontation mit den Demonstranten war der Bezirk Kunzewschtschina, wo Protestler Barrikaden aus Betonpfählen und Metallbeschlägen errichteten, um den Verkehr auf der Prityzki-Allee zu blockieren.

Dort war zuvor einer der Protestierenden getötet worden. Nach Angaben des weißrussischen Innenministeriums versuchte der Mann, "einen nicht identifizierten Sprengsatz in Richtung der Strafverfolgungsbehörden zu werfen". Dieser sei jedoch in seiner Hand explodiert, wodurch der Mann tödliche Verletzungen erlitten habe.

Zuvor berichtete TASS vom Schauplatz, dass sich verstärkte Polizeikommandos, unterstützt von Einheiten interner Truppen in voller Ausrüstung entlang der Prityzki-Allee im Bezirk Kunzewschtschina der weißrussischen Hauptstadt bewegten. Der Kette der Sicherheitsbeamten folgten Fahrzeuge des Innenministeriums.

Etwa 200 junge Männer von sportlicher Statur sollen die Gesetzeshüter mit Flaschen beworfen haben. Die Demonstranten beschossen die Polizei zudem mit Feuerwerk und auch Autos wurden als Waffen eingesetzt – was wenigstens von einem deutschen Journalisten auf Twitter mit Verständnis aufgenommen wurde. Im Internet kursieren Videos, in denen Protestler versuchen, Polizistenketten mit Fahrzeugen zu durchbrechen.

Erste Proteste waren in Weißrussland am Sonntagabend ausgebrochen, nachdem Präsident Alexander Lukaschenko verkündet hatte, er sei mit fast 80 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden. Die Kandidaten der Opposition erkennen die Wahlergebnisse nicht an und sprechen von zahlreichen Wahlfälschungen.

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