Der russische Botschafter in Weißrussland, Dmitri Mesenzew, hat am späten Freitagabend mitgeteilt, es gebe Tatsachen, die bestätigen sollen, dass die Festnahme von 33 Bürgern Russlands eine von einem Drittland aus organisierte Provokation gewesen sei. Dem Diplomaten zufolge war ihr Ziel, das Verhältnis zwischen Moskau und Minsk vor den Präsidentschaftswahlen in Weißrussland zu verschlechtern.
Die Handlungen der weißrussischen Sicherheitsbehörden bezeichnete Mesenzew als "geradlinig" und bemängelte, dass sie vor der Festnahme nicht mit ihren russischen Kollegen zusammengewirkt hätten:
Unter diesen Umständen reagierten die weißrussischen Sicherheitsbehörden auf die Präsenz dieser Gruppe auf dem Territorium der Republik geradlinig und hart. Dabei verfügten sie über keine komplette Informationsfülle und handelten leider, ohne mit ihren russischen Kollegen zusammenzuwirken.
Ferner zeigte sich Mesenzew sicher, dass das Ermittlungskomitee Russlands im Laufe seiner Untersuchung der "groß angelegten Affäre" auf den Grund kommen werde. Der Diplomat sagte, dass die verhafteten Russen vor diesem Hintergrund bald wieder auf freien Fuß gesetzt werden sollten. Das wäre fair und begründet:
Nach der Absicht der ausländischen Organisatoren hätte die Aktion der vielseitigen Zusammenarbeit und dem besonderen Verhältnis zwischen unseren Ländern schaden sollen.
Der russische Diplomat teilte darüber hinaus mit, dass Mitarbeiter des russischen Konsulats in Weißrussland am Donnerstag und Freitag mit den Verhafteten zusammengetroffen seien. Mesenzew zufolge verstehen die russischen Bürger den Grund ihrer Verhaftung nach wie vor nicht und weisen die Anschuldigungen wegen "Vorbereitung von Massenunruhen" entschieden zurück. Der russische Botschafter gab auch bekannt, dass die Haftbedingungen seiner Landsleute besser geworden seien.
Am Freitag hatten die Präsidenten Russlands und Weißrusslands, Wladimir Putin und Alexander Lukaschenko, die Situation um die 33 verhafteten Bürger Russlands am Telefon besprochen. Die Staatschefs hätten sich sicher gezeigt, dass sich die Situation im Geiste des gegenseitigen Einvernehmens beilegen lasse, hieß es in Moskau. Aus Minsk verlautete, dass die Präsidenten vereinbart hätten, jeden Fakt auf das Gründlichste zu prüfen, um die wahren Gründe der Situation festzustellen und die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen.
Zuvor hatte die Zeitung Komsomolskaja Prawda unter Berufung auf eine Quelle in russischen Geheimdienstkreisen berichtet, dass hinter der Affäre um die 33 in Weißrussland festgenommenen russischen Bürger ukrainische Geheimdienstler stecken sollen. Demnach sollen sie sich für Mitarbeiter des russischen Ölkonzerns Rosneft ausgegeben haben, um die Russen als Schutzleute für Objekte der Firma im Ausland anzuwerben.
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