Das Opfer, dessen Identität bisher nicht festgestellt werden konnte, wurde am frühen Sonntagmorgen vor einer Tankstelle in der Nähe eines McDonald’s-Restaurants in der Gemeinde Botkyrka südlich von Stockholm angeschossen und starb später im Krankenhaus an ihren Verletzungen. Es sei davon auszugehen, dass man bei dem Schusswechsel nicht absichtlich auf das Kind gezielt habe, und die Kugel offensichtlich ein Irrläufer gewesen sei, hieß es aus Ermittlerkreisen.
Nach lokalen Medienberichten sollen die Schüsse zwei kriminellen Männern in Schutzwesten gegolten haben, die sich am Tatort befunden haben. Das Mädchen sei demnach lediglich mit seinem Hund unterwegs gewesen.
Die Suche nach den Tätern blieb bisher erfolglos. Man habe zwar bereits am Sonntag mehrere Personen vernommen, bislang soll es aber noch keine Festnahmen gegeben haben, wie der stellvertretende Chef der Stockholmer Polizei, Palle Nilsson, am Montag dem Fernsehsender SVTmitteilte.
Darüber hinaus soll die Polizei nun nach einem weißen Fahrzeug fahnden, das mit der tödlichen Schießerei in Verbindung stehen soll. Zunächst war von einem Kastenwagen die Rede gewesen, später sprachen die Ermittler in einer Mitteilung aber davon, dass es sich um einen weißen Kombi-Pkw handele.
Zu dem eigentlichen Ziel der Schützen wollte die Polizei vorerst keine offiziellen Erklärungen abgeben. Um die genauen Umstände der Tat zu klären, bemühen sich die Gesetzeshüter mittlerweile um Berichte der Augenzeugen.
Der Vorfall entblößte aufs Neue den dringenden Bedarf an entschlossenem Vorgehen im Kampf gegen kriminelle Gangs in ganz Schweden. Kritiker machten die Regierung dafür verantwortlich, an der Eindämmung der Bandengewalt gescheitert zu sein und es nicht geschafft zu haben, den tragischen Tod der Zwölfjährigen zu verhindern. Sie forderten daraufhin, härtere Maßnahmen zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität im Land einzuleiten.
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