Im Pariser Vorort Aubervilliers hat die Polizei erneut ein großes Migrantenzeltlager geräumt. Die Beamten begannen am frühen Mittwochmorgen, zwischen 1.000 und 2.000 Menschen aus ihren Zelten zu holen, die sich in den vergangenen Wochen am Ufer des Kanals Saint-Denis niedergelassen hatten. Sie sollten vorerst in provisorischen Unterkünften in Turnhallen in der Gegend untergebracht werden, erklärte die Pariser Polizeipräfektur.
Laut Le Parisien sei es bei der Räumung zeitweise zu Spannungen zwischen Polizeibeamten und Migranten gekommen. Im Großen und Ganzen sei sie aber friedlich verlaufen. Karine Franclet, Bürgermeisterin von Aubervilliers, sagte der Zeitung, es sei notwendig gewesen, dieser "dramatischen Situation" ein Ende zu setzen. Die Maßnahmen gegen COVID-19 hätten in dem Camp nicht eingehalten werden können.
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Kritiker sahen in der Aktion eine reine Symbolpolitik, da sich ihrer Meinung nach am eigentlichen System nichts ändere. France Terre, Chef der Flüchtlingshilfsorganisation d'Asile, forderte in diesem Zusammenhang auf Twitter:
Wir müssen das System der Erstaufnahme mit allen beteiligten Akteuren neu überdenken.
Solche Elendslager bilden sich im Weichbild der französischen Hauptstadt immer wieder. Dort leben Migranten mangels passender Unterkünfte unter menschenunwürdigen Bedingungen in Zelten. (rt/dpa)
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